Der Herbst ist vorbei, aber der Garten arbeitet weiter — nur leiser. Wer jetzt noch wartet, bekommt im Dezember oft kalte Überraschungen: Frostschäden, nasse Wurzeln, eingefrorene Töpfe. Ich schreibe das aus Erfahrung: ein vernachlässigter Rosenstock kann Monate an Nerven kosten. Diese fünf Aufgaben lohnen sich sofort — knapp, praktisch und ohne übertriebene Gartenphilosophie.
1. Frostschutz vorbereiten: Abdecken, nicht improvisieren
Die erste Kältewelle kommt meist schneller als gedacht. Packen Sie Ihre Vlies- und Jutedecken bereit, kontrollieren Sie Frostschutzvlies und die Gurte der Pflanzenstützen. Wichtige Schritte:
- Schützen Sie empfindliche Kübelpflanzen mit Luftpolsterfolie und Jute — keine Plastiktüten direkt an die Pflanze.
- Decken Sie Beete mit 5–10 cm Mulch ab, um Bodentemperaturen stabil zu halten.
- Planen Sie eine provisorische Konstruktion (Sperrholz + Vlies) für frisch gepflanzte Sträucher.
In Baumärkten wie OBI oder Hornbach finden Sie günstige Materialien; achten Sie auf atmungsaktive Produkte, sonst fangen Wurzeln an zu faulen.
2. Rückschnitt jetzt: Was man im Spätherbst erledigen sollte
Nicht jeder Rückschnitt gehört in den Dezember. Einige Sträucher und Obstbäume profitieren vom späten Herbstschnitt. Vorteil: die Sicht aufs Holz ist klar, und Pilzsporen werden reduziert.

- Obstbäume: schwaches und kreuzendes Holz entfernen, alte Leitäste verjüngen.
- Rosen: nur bei direkter Fäulnis oder brüchigen Trieben schneiden; Hauptschnitt im späten Winter.
- Ziergehölze: Rückschnitt leichter ausführen, um Wildwuchs zu bändigen.
Ein Tipp: Arbeiten Sie trocken. Nasse Schnittflächen sind Einfallstore für Krankheiten.
3. Kübelpflanzen und empfindliche Stauden überwintern
Kübel frieren schneller durch als Boden. Ein paar einfache Maßnahmen sparen Ihnen im Frühjahr viel Arbeit:
- Gießen Sie den Topfboden einmal vor Frost — feuchte Erde isoliert besser.
- Hebe Kübel auf Styroporplatten oder Holzbretter, damit keine direkte Kälte vom Boden kommt.
- Pflanzen, die in den Keller oder frostfreien Wintergarten passen (z. B. Oleander, Feige), jetzt umsetzen.
Für große Kübel lohnt sich eine Schnurwickelung und Juteschutz; bei sehr sensiblen Exemplaren hilft nur das Aufstellen in ein beheiztes Nebenzimmer.
4. Kompost und Mulch: Boden winterfest machen
Guter Boden ist das beste Geschenk, das Sie sich im Frühjahr machen können. Im November haben Sie noch Zeit, Kompost aufzubringen und Beete vorzubereiten.
- Verteilen Sie reifen Kompost dünn auf Beeten — er schützt und gibt Nährstoffe frei.
- Mulchen Sie Gemüseflächen nach der Ernte, um Frostsprengungen zu verhindern.
- Laub nicht komplett wegfegen: unter einem Laub-Schutz finden Igel und Nützlinge Unterschlupf.
Ich spreche aus eigener Erfahrung: Ein zwei Zentimeter Kompostfilm spart Ihnen im Frühjahr mindestens eine Arbeitsschicht an Düngung.

5. Klein, aber wichtig: Wege, Werkzeuge, Wasserstellen prüfen
Diese Aufgaben wirken unspektakulär, aber im Dezember ärgert man sich, wenn das Werkzeug rostet oder Vögel keine Wasserstellen mehr finden.
- Reinigen und ölen Sie Gartengeräte; verstauen Sie Werkzeuge frostfrei.
- Leeren und schützen Sie Gartenschläuche und Wasserhähne gegen Einfrieren.
- Richten Sie eine flache, eisfreie Wasserstelle für Vögel ein — ein Heizstein ist oft ausreichend.
Ein praktischer Bonus: Wenn Sie jetzt Wege freischaufeln und Laub entfernen, vermeiden Sie Scherben und Stolperfallen bei dem ersten Eis.
Fazit — kurz, praktisch, sofort umsetzbar
Wenn Sie diese fünf Punkte im November erledigen, sparen Sie sich im Dezember und im Frühjahr viel Arbeit und Enttäuschung. Keine Panik, kein Perfektionismus — lieber fünf gezielte Maßnahmen als ein hektischer Rettungsversuch im Frost. Probieren Sie es dieses Jahr aus: ein gut vorbereiteter Garten macht den Winter für Sie deutlich entspannter.
Schreiben Sie gern in die Kommentare, welche Aufgabe Sie dieses Jahr als erstes angehen — oder teilen Sie Ihren besten (und vielleicht teuersten) Anfängerfehler aus dem Herbstgarten.









