Minimalismus klingt oft wie ein Lebensstil für Menschen mit viel Zeit und noch mehr Disziplin. Dabei reichen ein gezieltes Wochenende, ein paar Kartons und die richtige Reihenfolge von Aufgaben, um Räume sofort ruhiger und großzügiger wirken zu lassen. Ich beschreibe hier, wie Sie in zwei Tagen sichtbar Ordnung schaffen — mit konkreten Schritten, praktischen Tipps und einer kleinen Einkaufsliste.
Warum ein Wochenende reicht
Der skandinavische Ansatz setzt nicht auf Rigide, sondern auf Priorität: Licht, Raum und Funktion. Studien zeigen, dass visuelle Unordnung Konzentration und Wohlbefinden beeinträchtigt — das merken Sie oft schon nach einer ordentlichen Entrümpelung. Praktisch: Schon nach wenigen Stunden sieht Ihr Zuhause größer aus, und der Effekt hält an, wenn Sie sich an einfache Regeln halten.
Vorbereitung: Was Sie am Freitagabend tun sollten
- Beschaffen Sie drei Kisten oder Säcke: Behalten, Spenden/Verkaufen, Wegwerfen.
- Erstellen Sie eine Prioritätenliste pro Raum: Was stört Sie am meisten?
- Planen Sie das Wochenende: Samstag Entrümpeln + Reinigen, Sonntag Dekorieren + Feinabstimmung.

Samstag: Entrümpeln und Grundordnung
Beginnen Sie mit der sichtbarsten Fläche — dem Wohnzimmer oder der Küche. Arbeiten Sie in 30–60 Minuten-Blöcken, dann machen Sie Pause. Nehmen Sie ein Foto des Raums vor Beginn; der Vergleich motiviert.
- Sichtflächen klären: Alle Gegenstände von Regalen und Tischen nehmen. Nur 3–5 Lieblingsobjekte zurückstellen.
- Kleiderschrank-Kurzcheck: Alles anprobieren, was Sie im letzten Jahr nicht getragen haben, kommt in die Spendenkiste.
- Elektronik und Kabel: Unnötige Ladegeräte, alte Handys, Kabel binden und beschriften.
Sonntag: Scandi-Optik herstellen
Jetzt geht es um Farbe, Licht und Textur — die drei Elemente, die skandinavischen Stil definieren. Das Ziel: ruhige Farbpalette, warme Materialien, klare Linien.
- Farbpalette: Weiß, Grau, Beige und ein bis zwei Akzentfarben (z. B. Petrol oder Grau-Blau).
- Textilien: Ein grober Wollteppich, zwei Kissen, eine Decke. Weniger ist mehr — Qualität statt Quantität.
- Beleuchtung: Weiche, warmweiße Lampen; mehrere Lichtquellen statt einer Deckenleuchte.
Konkrete Produkte und Bezugsquellen
Sie müssen nicht alles neu kaufen. Für schnelle Verbesserungen empfehle ich praktische, erschwingliche Marken: IKEA für modulare Aufbewahrung, HAY oder Muuto für Akzente, Ferm Living für Textilien. In Berlin lohnt sich ein Abstecher zum Stilwerk oder der Flohmarkt am Mauerpark für individuelle Stücke.

Schnelle Hacks, die echt helfen
- Transparente Boxen für offene Regale schaffen Ruhe und Ordnung.
- Ein großer Spiegel an der Wand verdoppelt optisch das Licht.
- Grüne Pflanzen für Struktur und ein lebendiges Element — nicht zu viele!
- Kabelkanal oder Stoffkabelhalter statt wild gewundener Kabelberge.
Feinschliff und Nachhaltigkeit
Nach dem Wochenende ist vor dem Alltag: Legen Sie feste Plätze für Schlüssel, Post und Taschen fest. Planen Sie einmal im Monat 30 Minuten für Auffrischung ein. Verkaufen oder spenden Sie Dinge, statt sie wegzuwerfen — das ist skandinavische Praktik und schont die Ressourcen.
Wenn Sie es ganz durchziehen wollen: Machen Sie Fotos vorher/nachher und legen Sie Notizen ab, was Sie behalten haben und warum. So vermeiden Sie Rückfälle in alte Muster.
Probieren Sie es aus: Ein Wochenende genügt, um Ihrem Zuhause eine skandinavische Ruhe zu verpassen. Teilen Sie gern Ihre Ergebnisse oder Fragen — ich antworte und bin neugierig auf Ihre Vorher-/Nachher-Fotos.









