Schimmel im Bad ist kein ästhetisches Problem, sondern ein häusliches Ärgernis, das schnell zur Gesundheitsfrage wird. Oft genügt ein Sommerregen, eine kalte Außenwand oder das tägliche Duschen — und schon sind die Fugen schwarz. Ich schreibe hier nicht als Marketingtext, sondern als jemand, der in Wohnungen von Freunden und Kunden öfter als nötig die Silikonfugen ersetzen durfte.
1. Lüften, aber richtig — nicht nur die Tür auflassen
Die wichtigste Maßnahme ist konsequentes Lüften. Nach dem Duschen das Fenster weit öffnen (Stoßlüften) für 5–10 Minuten — das bringt mehr als stundenlanges Kippen. Haben Sie kein Fenster im Bad, braucht das Abluftsystem eine klare Funktion: ein Ventilator mit Nachlauf (Timer) oder eine lüftungsgeführte Steuerung.
- Praktischer Ablauf: Duschen → 1 Minute Wasser ablaufen lassen → Fenster auf für 5–10 Minuten oder Ventilator einschalten.
- Tür auflassen nach dem Lüften, damit die restliche Feuchte entweichen kann.
- Investieren Sie in ein einfaches Hygrometer (5–20 €): Zielwerte unter 60 % Relativfeuchte sind ein gutes Indiz.

2. Schimmel entfernen und Fugen erneuern — schnell handeln
Kleine schwarze Punkte sofort behandeln. Je länger Schimmel sitzt, desto tiefer dringt er in Poren und Silikon ein. Für glatte Fliesenoberflächen empfehle ich Wasserstoffperoxid 3 % oder spezielle Anti-Schimmel-Sprays aus Baumärkten (Bauhaus, OBI, Hornbach führen verlässliche Produkte). Auf porösen Materialien hilft oft nur Erneuern.
- Für Silikon: alte Fugen entfernen, Untergrund trocknen, neuen schimmelresistenten Sanitärsilikon verwenden.
- Bei großflächigem Befall: Fachbetrieb kontaktieren — gesundheitliche Risiken und Baualterschäden vermeiden.
- Reiniger-Tipp: Nie verschiedene Chemikalien mischen; Handschuhe und gute Belüftung nutzen.
3. Kleine Technik, große Wirkung — Decken Sie die Schwachstellen ab
Technik muss nicht teuer sein. Ein kompakter elektrischer Luftentfeuchter (z. B. Marken wie Comfee oder Proklima) reduziert Luftfeuchte spürbar in schlecht belüfteten Bädern. Für weniger dramatische Fälle reichen Feuchtigkeitsabsorber (Silikagel/Salzbehälter), die Sie regelmäßig entleeren.
- Wärme minimiert Kondensation: Kurz das Bad heizen vor dem Duschen (einfacher als stundenlanges Nachheizen).
- Duschtür/Badvorhang offen lassen, damit Wasser verdunsten kann und nicht in Ecken sitzt.
- Bei kalten Außenwänden: Dämm-Maßnahmen prüfen oder spezielle Anti-Schimmel-Farbe verwenden.

Warum diese drei Tipps so gut funktionieren
Weil sie zwei Dinge reduzieren: Feuchtigkeit und Nährboden. Lüften vermindert die Luftfeuchte, Reinigung und Fugenwechsel entfernen Sporen und organische Rückstände, und Technik sorgt dafür, dass das System stabil bleibt. In der Praxis sehe ich oft, dass schon eine einfache Veränderung der Lüftungsgewohnheit genügt, um wieder Ruhe zu haben.
Wann Sie besser den Profi rufen sollen
Wenn Schimmel großflächig hinter Paneelen, unter Fliesen oder in der Wand sitzt — zögern Sie nicht. Feuchte Flecken, muffiger Geruch und wiederkehrender Schimmel trotz Maßnahmen sind Signale, dass eine bauphysikalische Analyse nötig ist. Handwerksbetriebe in Ihrer Stadt (z. B. im regionalen Handwerksverzeichnis oder Baumarkt-Service) helfen weiter.
Probieren Sie heute eine der drei Maßnahmen aus — zum Beispiel 10 Minuten richtig lüften nach dem Duschen — und beobachten Sie eine Woche, wie sich die feuchten Stellen verändern. Schreiben Sie gern in die Kommentare, welche Methode für Sie funktioniert hat oder welche Kuriositäten Ihr Bad so treibt. Ein Tipp von mir: Bleiben Sie dran, Schimmel ist geduldig, Sie sollten es nicht sein.









