Wussten Sie, dass laut einer aktuellen deutschen Umfrage 41% der Paare schon einmal wegen exzessiver Handynutzung gestritten haben? Was harmlos wirkt – kurz Emails checken oder WhatsApp-Nachrichten beantworten – kann zur echten Beziehungskrise werden. Doch Hand aufs Herz: Wer kennt das nicht? Sie sitzen mit Ihrem Partner beim Abendessen und der Blick wandert wieder aufs Smartphone. Schleichend entsteht eine Entfremdung, die niemand beabsichtigt – aber jeder inzwischen kennt.
Handys in Beziehungen: Warum sie so gefährlich werden können
Das Smartphone ist längst unser täglicher Begleiter. Es informiert, entertaint – und lenkt ab. Studien, etwa der Universität Bochum, zeigen: Zu viel Handy in der Paarzeit senkt die Zufriedenheit, weil sich einer oder beide Partner vernachlässigt fühlen. Und es bleibt selten beim Gefühl. Die Statistik zeigt: Eifersucht, Missverständnisse und Vertrauensprobleme nehmen zu, je häufiger das Handy zum Mittelpunkt wird.

- Phubbing: Das Übergehen des Partners durch Handygebrauch ist so weit verbreitet, dass es bereits einen eigenen Begriff dafür gibt.
- Ständiger Vergleich: Durch Social Media entstehen oft unrealistische Erwartungen an die eigene Beziehung.
- Misstrauen: Wer sich ständig am Smartphone „versteckt“, wirkt schnell verdächtig – auch ohne Grund.
Erste Warnzeichen: Wann wird es kritisch?
Es ist nicht jede WhatsApp sofort ein Drama. Kritisch wird es, wenn das Smartphone in Momenten stört, die eigentlich zu zweit gehören sollten: gemeinsames Frühstück, gemütlicher TV-Abend, Gespräche über den Tag. Vielleicht kennen Sie das Grummeln im Bauch, wenn der Satz „Leg das Handy doch mal weg!“ öfters fällt. Oder Sie bemerken, dass Sie Neuigkeiten zuerst im Familien-Whatsapp teilen, statt mit Ihrem Partner im echten Leben.
Vier einfache Strategien: So retten Sie Ihr Vertrauen
Die gute Nachricht: Niemand muss gleich zum Digital-Asketen werden! Auf die Balance kommt es an. Hier ein paar Impulse aus meinem Redaktionsalltag und Gesprächen mit Psycholog:innen:
- Handy-freie Zonen einführen
Absprachen helfen. Essenszeiten, das Schlafzimmer oder gemeinsame Ausflüge können „handyfreie Zeiten“ sein. Legen Sie die Handys in Sichtweite, aber außer Reichweite. - Kommunikation vor Kontrolle
Sprechen Sie offen über Ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit – ohne Vorwürfe. Ein Satz wie „Mir ist unsere Zeit abends wichtig“ wirkt Wunder. - Bewusster Umgang mit Social Media
Wer ständig andere Paare im Netz beobachtet, vergleicht sich unbewusst. Erinnern Sie sich daran, dass viele Bilder inszeniert sind – und das echte Leben offline stattfindet. - Vertrauenschecks: Kleine Rituale
Kurze Routinen, wie gemeinsam Fotos durchsehen oder Nachrichten voneinander erzählen, stärken das Wir-Gefühl – und senken das Misstrauen.

Mein Fazit: Smartphone bewusst genießen – Beziehung schützen
Als jemand, der selbst schon zu viel Zeit am Handy verloren hat, weiß ich: Ganz offline geht heute niemand mehr. Und das ist auch in Ordnung! Wichtig ist, die eigenen (und die gemeinsamen) Grenzen zu kennen. Sich ab und zu selbst zu fragen: „Was war heute wichtiger – mein Partner oder mein Feed?“ Oft bringt ein kleines Gespräch oder das gemeinsame Weglegen der Handys mehr Nähe zurück, als man glaubt.
Probieren Sie es aus: Schon fünf „handyfreie“ Abende pro Monat können Wunder wirken. Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen oder Tipps – vielleicht finden sich hier neue Rituale für entspanntere Zweisamkeit.









