Wussten Sie, dass wir im Schnitt nur 2,5 Minuten ungestört an einer Aufgabe arbeiten, bevor wir uns ablenken lassen? Die schöne Illusion vom produktiven Multitasking hält sich hartnäckig – doch sie ist, offen gesagt, ein Zeitfresser erster Klasse. Warum, das erkläre ich Ihnen anhand von messbaren Fakten, Beispielen aus dem echten Leben und pragmatischen Tipps, wie Sie den Fehler vermeiden.
Warum Multitasking uns eigentlich Zeit stiehlt
Auf dem Papier klingt Multitasking geradezu verführerisch: mehrere Dinge gleichzeitig erledigen, doppelte Effizienz! Die Realität sieht anders aus. Unser Gehirn verarbeitet keine Aufgaben parallel, sondern springt blitzschnell zwischen ihnen hin und her. Jedes Mal kostet dieses Umschalten Energie und Zeit – bis zu 40% Ihrer Produktivität gehen laut Studien aus Stanford allein dadurch verloren.

- Mentale Ermüdung: Jeder Wechsel fordert Ihren Arbeitsspeicher heraus. Die Konzentration nimmt ab, Fehler schleichen sich ein.
- Vergesslichkeit: Reißt uns eine Nachricht oder ein Anruf aus der Arbeit, dauert es oft mehr als 20 Minuten, bis wir wieder auf demselben Leistungsniveau sind.
- Gefahr von Burnout: Dauerhafte Überlastung fördert Stressreaktionen und macht langfristig krank – ein Alltagsproblem in deutschen Büros.
Das habe ich über Jahre selbst im Redaktionsalltag gespürt: Morgens voller Tatendrang, gegen Mittag das Gefühl, nichts wirklich geschafft zu haben. Erst als ich bewusst auf Multitasking verzichtet habe, kamen die Ergebnisse wieder ins Rollen.
Die häufigsten Multitasking-Fallen im Alltag
Es sind nicht nur die offensichtlichen „zwei Aufgaben gleichzeitig“-Situationen. Der Übeltäter versteckt sich oft im Verborgenen:
- Meeting, während nebenbei Mails verfasst werden
- Bericht schreiben mit ständigem WhatsApp-Piepen
- Kochen und parallel Social Media durchscrollen
Besonders spannend: Der Teilzeit-Job im Homeoffice hat die Multitasking-Fallen noch erweitert. Kühlschrank, Staubsauger, Kinder, Online-Konferenzen – gefühlt alles zur gleichen Zeit.

Praktische Strategien, um endlich fokussiert zu arbeiten
Wie also gelingt der Ausweg? Sie müssen nicht zum Zen-Mönch werden und das Smartphone in den Schrank sperren. Diese Schritte helfen spürbar und sind realistisch im Joballtag:
- Pomodoro-Methode: 25 Minuten volle Konzentration auf eine Aufgabe, 5 Minuten Pause. Sounds simpel, funktioniert aber wirklich.
- Benachrichtigungen deaktivieren: Wer nicht gestört wird, bleibt länger im Leistungsmodus. Mails zu festen Zeiten checken, das Handy auf „Nicht stören“ setzen.
- To-Do-Liste mit Prioritäten: Maximal drei Hauptaufgaben pro Tag – mehr schafft man ehrlich gesagt eh nicht mit echter Qualität.
- Klares Zeitmanagement kommunizieren: Im Team offen sagen, wann Sie ungestört arbeiten möchten. Das schafft Akzeptanz und Verständnis.
Und geben Sie sich selbst die Erlaubnis zum Single-Tasking. Multitasking ist kein Zeichen von Stärke, sondern oft ein Resultat fehlender Klarheit und externen Erwartungen.
Fazit: Mehr schaffen, indem Sie weniger gleichzeitig tun
Ich habe selbst gelernt: Wer radikal umdenkt, gewinnt wertvolle Stunden zurück – und die Ergebnisse werden tatsächlich besser. Es lohnt sich, alte Glaubenssätze über Bord zu werfen und sich auf das einzulassen, was den Unterschied macht.
Probieren Sie es aus. Teilen Sie Ihre Erfahrungen – gerne in den Kommentaren. Oder noch besser: Leiten Sie diesen Beitrag an Ihre Kolleg*innen weiter, die auch dem Multitasking-Mythos auf den Leim gegangen sind. Ihre Zeit ist zu wertvoll, um sie zu verschenken.









