Fenster putzen im Winter kann frustrierend sein: kalte Scheiben, Streifen und nasse Rahmen. Dabei hilft oft ein einfacher Hausmittel-Mix mit Natron (Natriumbicarbonat) — preiswert, umweltfreundlich und überraschend effektiv. In diesem Text zeige ich Ihnen, wie Sie mit wenigen Zutaten und handwerklichen Kniffen klare Scheiben ohne Schmierstreifen bekommen.
Warum Natron?
Natron ist leicht alkalisch, löst Fett und neutralisiert hartnäckige Verschmutzungen, die durch Heizungsluft, Ruß oder Straßensalz entstehen. Anders als starke chemische Reiniger greift es Dichtungen und Holzrahmen nicht so stark an. In Städten wie Berlin, Hamburg oder München, wo Feinstaub und Streusalz im Winter häufiger sind, ist das ein echter Vorteil.
Was Sie brauchen
- Natron (1 Esslöffel pro Liter Wasser)
- Handspülmittel (ein Tropfen)
- Warmwasser (30–40 °C — nicht heiß, damit es kein Temperaturschock für das Glas gibt)
- Mikrofasertücher und ein Abzieher (Squeegee)
- Weiches Schwammtuch für Holzrahmen
- Optional: Sprühflasche, Gummihandschuhe

Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ich putze meine Fenster oft mittags, wenn die Sonne etwas Wärme bringt — das reduziert Eisbilder und Fettstreifen. So gehen Sie vor:
- Bereiten Sie die Lösung: 1 EL Natron in 1 Liter warmem Wasser auflösen, einen Tropfen Spülmittel hinzufügen. Gut umrühren.
- Vorreinigen: Groben Schmutz und Fliegenreste mit klarem Wasser entfernen. Bei stark verschmutzten Außenfenstern vorher abspritzen (nicht bei Temperaturen unter 5 °C).
- Auftragen: Lösung mit einem Schwamm oder Sprühflasche auftragen. Bei Holzrahmen nur leicht befeuchten und sofort trockenwischen.
- Abziehen: Mit dem Abzieher von oben nach unten arbeiten, Klingen nach jedem Zug mit einem Tuch säubern.
- Nachpolieren: Reste mit trockenem Mikrofasertuch oder fusselfreiem Lappen in kreisenden Bewegungen polieren.
Profi-Tricks für den Winter
- Keine starken Temperaturschwankungen: Putzen Sie nicht, wenn es unter 0 °C ist — Lösung kann einfrieren und Dichtungen schaden.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung: Zu schnelle Trocknung erzeugt Streifen. Besser leicht bewölkt oder Schattenseite wählen.
- Bei Salzspritzern: Nach der Natronwäsche mit klarem Wasser nachspülen, um weiße Rückstände zu vermeiden.
- Fensterscheiben innen: Heizluft trocknet schnell und lässt Streifen zurück — kurz lüften nach dem Putzen.
- Für extra Glanz: Ein Spritzer Essig im letzten Spülwasser kann helfen, aber bei Holzrahmen vorsichtig sein.
Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden
Viele bekommen Streifen, weil das Reinigungstuch zu nass ist oder die Lösung nicht richtig abgezogen wurde. Wechseln Sie das Mikrofasertuch regelmäßig und reinigen Sie die Klinge des Abziehers oft. Benutzen Sie keine Papierhandtücher auf großen Flächen — sie fusseln.
Ein anderer Fehler: zu heißes Wasser. Glas kann bei großen Temperaturunterschieden mikrorissig werden, insbesondere bei älteren Fenstern mit Verbundstoffen.

Beispiele aus der Praxis
In meiner Wohnung nahe dem Tempelhofer Feld sieht man nach Winterstürmen oft Salzspritzer auf den unteren Scheiben. Ein Vorreinigungs-Spülgang mit Natron, dann Abziehen und feines Polieren — das Ergebnis bleibt mehrere Wochen sauber, selbst bei ständigem Lüften.
Fazit
Der Natron-Trick ist ein praktischer, günstiger Weg zu streifenfreien Fenstern im Winter. Er ist nicht magisch, aber er funktioniert zuverlässig, wenn Sie Temperatur, Technik und Material beachten. Testen Sie es an einer Fensterbank — und geben Sie mir gern Bescheid, wie es bei Ihnen geklappt hat.
Haben Sie eigene Winter-Werkzeuge oder Lieblingsmittel? Teilen Sie Ihre Tipps in den Kommentaren — ich bin gespannt auf regionale Tricks aus München, Hamburg oder Ihrer Nachbarschaft.









