Balkonpflanzen gießen – viele machen diesen Fehler jetzt

Jetzt, wenn die Tage kürzer und kühler werden, sehen viele Balkone noch grün aus – aber die Pflanzen leiden heimlich. Ein überraschend häufiger Fehler sorgt dafür, dass Stauden und Kübelpflanzen eher ertrinken als gedeihen. Wenn Sie weiterhin nach Gefühl gießen, könnten Sie Ihre grünen Mitbewohner unnötig in Gefahr bringen.

Der Fehler, den fast alle machen

Viele gießen nach einem festen Plan: jeden Abend, jeden zweiten Tag oder sobald der Gießkanne auffällig leer ist. Das Problem: Pflanzen brauchen jetzt keine regelmäßige Wassermenge wie im Sommer. Kühle Luft, weniger Sonnenstunden und langsamere Verdunstung bedeuten, dass zuviel Wasser in Töpfen schnell Wurzelfäule begünstigt.

Warum das riskant ist

In Tontöpfen oder Plastikbehältern staut sich Wasser, besonders wenn Drainage, Substrat oder Balkon-Untersetzer falsch gewählt sind. Pilze und Bakterien nutzen die Gelegenheit. Ich habe auf meinem Berliner Balkon mehrfach erlebt, wie Pelargonien und Kräuter innerhalb weniger Wochen von gesund zu matschig wurden – und das allein, weil ich an einem festen Gießrhythmus festgehalten habe.

7 typische Fehler – und was Sie stattdessen tun sollten

  • Gießen nach Kalender: Verlassen Sie sich auf den Boden, nicht auf die Uhr. Stich mit dem Finger 3–4 cm in die Erde: fühlt sie sich feucht an, sparen Sie sich das Wasser.
  • Gießen am Abend: In der kühlen Jahreszeit ist Morgen besser. So kann überschüssige Feuchtigkeit tagsüber abtrocknen und Pilzbefall wird reduziert.
  • Wasser im Untersetzer stehen lassen: Entfernen Sie stehendes Wasser nach 30–60 Minuten. Alternativ: Untersetzer mit Löchern oder Griff zum Ausschütten verwenden.
  • Keine Drainage: Kiesel, Tonscherben oder spezielle Drainageschichten am Topfboden verhindern, dass die Wurzeln im Wasser sitzen. In Baumärkten wie OBI oder Hornbach gibt es passende Produkte.
  • Zu feines Substrat: Hochwertige Balkon-Erde (z. B. Floragard oder Compo) enthält Perlite oder Kokosfasern – das verbessert die Durchlüftung.
  • Kälteempfindliche Pflanzen draußen lassen: Mediterrane Pflanzen wie Oleander oder einige Kübel-Tomaten brauchen weniger Wasser, aber auch Schutz. Ziehen Sie empfindliche Arten ins Treppenhaus oder in einen unbeheizten Wintergarten.
  • Nicht an den Mikroklima denken: Südbalkon, Nordseite, Wind – all das verändert den Wasserbedarf. Auf windigen Balkonen trocknet die Erde schneller, im Schatten langsamer.

Praktische Methoden, die wirklich helfen

Ein paar einfache Maßnahmen reichen oft, um die meisten Probleme zu vermeiden:

  • Nutzen Sie einen Feuchtigkeitsmesser; er ist günstiger als Zweifel und gibt schnelle Klarheit.
  • Gießen Sie lieber seltener, aber durchdringend – so bildet die Pflanze tiefere Wurzeln.
  • Probieren Sie die Methode „unteres Gießen“: Topf 10–30 Minuten in eine Wanne mit Wasser stellen, danach abtropfen lassen.
  • Mulchen schützt die Oberfläche und reduziert Verdunstung – Kies, Rindenmulch oder auch grobe Holzspäne sind geeignet.

Konkrete Beispiele aus der Praxis

Auf meinem Balkon in Kreuzberg haben Tomaten auf der Südseite letztes Jahr deutlich weniger gegossen werden müssen als die Kräuter im Westen. Die Pelargonien im Tontopf hingegen zeigten Anzeichen von Wurzelfäule, weil die Blumenerde zu fein war und die Untersetzer immer voll blieben. Nach Umstellung auf Floragard-Substrat, einer kleinen Drainageschicht und morgendlichem Gießen erholten sie sich innerhalb von zwei Wochen.

Kurzcheck vor dem Gießen – Ihre Routine

  1. Fingerprobe oder Feuchtigkeitsmesser
  2. Topfgewicht kurz heben (leicht = trocken)
  3. Drainage und Untersetzer kontrollieren
  4. Nur morgens gießen; bei Frost gar nicht

Wenn Sie diese Schritte zur Routine machen, reduzieren Sie Fehler fast automatisch und Ihre Pflanzen danken es mit stabiler Gesundheit statt kurzfristigem Wachstum.

Haben Sie eigene Balkon-Probleme oder eine ungewöhnliche Rettungsaktion? Teilen Sie Ihre Erfahrung unten — ich antworte gern mit praktischen Tipps.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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