Dezember im Garten wirkt ruhig, aber gerade jetzt entscheidet sich viel für die nächste Saison. Was Sie im Winter vernachlässigen, rächt sich im Frühling — vom verfaulenden Gemüse bis zur eingefrorenen Jungpflanze. Ich habe in all den Jahren gesehen, wie kleine Nachlässigkeiten große Arbeit im März bedeuten. Hier fünf konkrete Dinge, die Sie diesen Monat anpacken sollten.
1. Ernten und richtig einlagern
Viele denken, im Dezember ist Schluss mit Ernten — stimmt nicht. Möhren, Schwarzwurzeln, Lauch, Grünkohl und späte Äpfel wollen jetzt raus und gut gelagert werden. Wichtig: nicht nass einlagern. Entfernen Sie groben Erdbelag, lassen Sie Wurzelgemüse an der Luft abtrocknen und lagern Sie in Sand oder perforierten Kisten.
- Wurzeln: dunkel, kühl, frostfrei — Keller mit Sand oder Holzkisten.
- Äpfel: getrennt von anderem Gemüse, 0–4 °C ideal, Luftfeuchte moderat.
- Kraut & Grünkohl: im Beet mit Mulch überwintern oder blanchiert einfrieren.
2. Frostschutz und Mulchen
Ein 8–10 cm starker Mulch aus Stroh oder grobem Kompost ist kein Luxus, sondern Versicherung. Mulch schützt Wurzeln vor starken Frostwechseln, reduziert Frostschäden und hilft den Bodenlebewesen. Für empfindliche Stauden und Beetflächen zusätzlich Vlies oder eine Niedrigfolie benutzen — das kostet wenig und erspart im Frühjahr viele ausgefallene Pflanzen.

3. Bodenarbeit: Kompost und Gründüngung
Dezember ist keine Zeit für schwere Pflugarbeiten, aber eine gute Gelegenheit, den Boden zu versorgen. Wo möglich, verteilen Sie reifen Kompost und lassen ihn über den Winter einziehen. Noch besser: Ende Dezember bis Januar können Sie Klee-Radicchio- oder Senf-Gründüngung säen — wenn das Wetter mild bleibt, setzen sie Nährstoffe frei und verbessern die Struktur.
4. Krankes Pflanzenmaterial entfernen
Kranke Blätter, befallene Kartoffelreste oder Tomatenstängel mit Braunfäule gehören in die Biotonne oder die Verbrennung — nicht auf den Kompost. Pilzsporen und Schädlinge überleben gerne auf Falllaub und altem Saatgut und werden sonst zur Quelle des Problems für nächstes Jahr. Kontrollieren Sie Hochbeete, Gewächshaus und Komposter.

5. Gerätepflege und Planung
Das Werkzeug wartet nicht gern: Säubern, ölen, Schleifen — das spart Ihnen Ärger beim ersten Einsatz. Leeren Sie Benzin- oder Akkuwerkzeuge nach Gebrauch und lagern Sie Akkus kühl. Nutzen Sie die ruhige Zeit für die Planung: Fruchtfolge durchdenken, Saatgutlisten anlegen und (wenn nötig) jetzt schon Saatgut bei OBI, Hornbach oder lokalen Gartencentern bestellen — viele Sorten sind früh ausverkauft.
Praktische Checkliste für den Dezember
- Ernte: Wurzelgemüse & Lagerobst sichern
- Mulch 8–10 cm auftragen
- Reifen Kompost ausbringen; Gründüngung anlegen
- Krankes Pflanzenmaterial entfernen
- Werkzeuge reinigen, schärfen, Akkus pflegen
Ein kleiner „Wow“-Fakt zum Schluss: Ein gut gemulchtes Beet kann die Bodentemperatur so verändern, dass Regenwürmer auch in der Kälte aktiv bleiben — und genau diese Tiere machen Ihren Boden im Frühjahr locker und fruchtbar.
Wenn Sie nur fünf Minuten im Garten investieren, wählen Sie die Ernteeinlagerung, Mulchen und Werkzeugpflege. Sie sparen sich im Frühjahr Nerven und Arbeit. Haben Sie eigene Dezember-Rituale im Garten? Schreiben Sie Ihre besten Tipps in die Kommentare — ich sammele sie für meinen nächsten Artikel.









