Wussten Sie, dass wir etwa ein Drittel unseres Lebens im Bett verbringen? Dann lohnt es sich, diesem Ort etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Feng Shui ist keine Esoterik-Spielerei, sondern ein praktischer Gestaltungsansatz, der Schlafqualität messbar verbessern kann — wenn man ein paar einfache Regeln befolgt. Ich schreibe Ihnen hier aus zehn Jahren Einrichtungspraxis: das sind Tipps, die wirklich funktionieren, kein schöner Schein.
Die Grundregel: Die Kommando- oder „Befehlsposition“
Im Feng Shui steht das Bett idealerweise in der sogenannten Befehlsposition. Das heißt: Sie sollten die Tür sehen können, wenn Sie im Bett liegen, aber nicht direkt in der Linie zwischen Tür und Bett liegen. So haben Sie im wahrsten Sinnes des Wortes Kontrolle über den Raum — das beruhigt das Nervensystem.
Praktisch heißt das:
- Stellen Sie das Bett diagonal gegenüber der Tür, wenn möglich.
- Wenn das nicht geht: Platzieren Sie das Kopfteil an einer festen Wand mit Blick zur Tür.
- Vermeiden Sie es, mit dem Fußende direkt auf die Tür zu zeigen („Sargposition“).
Kopfteil, Fenster und Dächer: solide Unterstützung
Ein festes Kopfteil gegen eine tragende Wand gibt Sicherheit — psychologisch wie physisch. Fenstern direkt hinter dem Kopfteil sind ungünstig, weil Licht und Zugluft den Schlaf stören können. In Dachwohnungen mit schrägen Wänden sollten Sie das Bett unter der höheren Wand platzieren, nicht unter der Schräge.

Ein praktischer Tipp: Bei IKEA oder kleinen Händlern in Ihrer Stadt finden Sie günstige, massiv wirkende Kopfteile. In München oder Berlin sehen Sie oft kreative Lösungen: schlichte Regale hinterm Kopfteil statt offener Fensterbank.
Störfaktoren, die Sie sofort eliminieren sollten
Ein paar einfache Veränderungen bringen oft den größten Gewinn:
- Kein Elektronikmüll auf dem Nachttisch: Smartphone, Tablet und Wecker gehören möglichst weit weg.
- Vermeiden Sie Spiegel, die das Bett direkt reflektieren — sie aktivieren das Gehirn nachts.
- Kein Durcheinander unter dem Bett: Staub und sichtbare Kisten wirken unruhig.
Symmetrie und Balance: zwei Nachttische sind kein Luxus
Feng Shui mag „weiche“ Regeln haben, aber Symmetrie hilft: Zwei Nachttische geben dem Schlafzimmer Balance — selbst wenn einer nur Deko ist. Gleiches gilt für Beleuchtung: zwei Lampen, dimmbar, schaffen eine beruhigende Atmosphäre.
Farbwahl, Materialien und Pflanzen
Farben beeinflussen das Nervensystem. Neutrale, warme Töne wie Sand, Salbeigrün oder ein mattes Blau sind erwiesen schlaffördernd. Vermeiden Sie grelle Akzente direkt im Blickfeld vom Bett aus. Naturmaterialien wie Holz und Leinen schaffen eine „erdende“ Atmosphäre.

Pflanzen können das Raumklima verbessern, aber übertreiben Sie es nicht — eine robuste Grünpflanze wie eine Bogenhanf (Sansevieria) reicht oft. Fensterglasflächen sollten nachts gut verdunkelbar sein.
Konkrete Schritte: Ihre 30-Minuten-Checkliste
- Stellen Sie das Bett so, dass Sie die Tür sehen, aber nicht direkt darauf zeigen.
- Fixieren Sie ein stabiles Kopfteil an einer festen Wand.
- Entfernen Sie alle Bildschirme aus Reichweite des Bettes.
- Schaffen Sie Symmetrie mit zwei kleinen Nachttischen und Lampen.
- Reduzieren Sie Unterbett-Stau, dimmbare Beleuchtung und Verdunklungsvorhänge anbringen.
Ein kleines Experiment, das überrascht
Probieren Sie Folgendes: Drehen Sie das Bett in eine neue Position — auch nur um 30 Grad — und schlafen Sie eine Woche so. Notieren Sie, ob Sie schneller einschlafen, seltener aufwachen oder sich morgens erholter fühlen. Solche einfachen Tests liefern oft klarere Antworten als lange Theorien.
Wenn Sie in einer Altbauwohnung in Hamburg leben oder ein Einzimmer-Apartment in Köln haben, sind die Herausforderungen anders, aber die Prinzipien bleiben: gute Sicht zur Tür, fester Rückhalt, Ruhe um das Bett herum.
Wollen Sie Ihre Schlafqualität verbessern? Fangen Sie mit einer der Checklisten-Maßnahmen an und berichten Sie hier von Ihrem Ergebnis. Teilen Sie gern ein Foto — ich gebe konkretes Feedback.









