Sie kennen das: nach ein paar Wochen Hinterlassenschaften von hartem Wasser auf Glas und Armaturen, die man irgendwann nur noch mit Kraft schrubben will. Kalk ist nichts anderes als Calciumcarbonat — und es lässt sich sehr gut mit milden Säuren lösen. Sie brauchen keine aggressive Chemie, nur ein paar einfache Hausmittel, das richtige Werkzeug und ein bisschen Geduld.
Warum kalkfrei nicht dasselbe wie sauber ist
Kalk sitzt hartnäckig, aber er ist löslich — vorausgesetzt, Sie wählen das passende Mittel für die Oberfläche. Essig wirkt gut auf Glas und verchromte Armaturen, ist aber tabu bei Naturstein oder Marmor. Zitronensäure-Pulver ist ein guter Allrounder: biologisch abbaubar, günstig und in jedem Drogeriemarkt (z. B. DM, Rossmann) erhältlich.

Was Sie brauchen — einfache Ausstattung
– Zitronensäure (Pulver) oder mild verdünnte Essigessenz (1:3 verdünnen)
– Sprühflasche, Mikrofasertuch, alte Zahnbürste
– Plastikspatel oder -schaber (kein Metall!)
– Frischhaltefolie für hartnäckige Stellen
– Optional: Dampfreiniger (z. B. Kärcher) für Fugen und Ecken
Praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Vorbereitung: Reinigen Sie groben Schmutz mit warmem Wasser und Seife.
2. Zitronensäure-Lösung: 1–2 Esslöffel Zitronensäure in 500 ml warmem Wasser auflösen. In eine Sprühflasche füllen.
3. Auftragen: Lösung großzügig aufsprühen oder mit Tuch auftragen. Bei starken Ablagerungen: Paste aus Zitronensäure und wenig Wasser anmischen, auftragen und mit Frischhaltefolie abdecken — so trocknet die Säure nicht aus.
4. Einwirken lassen: 15–30 Minuten. Bei extremer Verkalkung gern länger.
5. Abreiben: Mit einer weichen Bürste oder Mikrofasertuch arbeiten. Metallspachtel vermeiden — Glas und Chrom verkratzt man leicht. Plastikspatel hilft bei dicken Krusten.
6. Gründlich abspülen und trockenreiben mit Abzieher oder Tuch.
Tipp: Für Armaturen und kleine Ecken kann ein in Zitronensäurelösung getauchtes Tuch helfen — umwickeln, 10–20 Minuten warten, dann abbürsten.

Alternative Hausmittel und clevere Hacks
– Essigessenz: Sehr effektiv auf Glas; nicht verwenden auf Stein. Verdünnen (1 Teil Essigessenz : 3 Teile Wasser).
– Backpulver ist scheuernd — für Glas nicht ideal, für hartnäckige Stellen an der Duschwanne aber nützlich. Nicht mit Essig mischen (Neutralisation).
– Brausetabletten (z. B. für Zahnprothesen): In einer Schale mit heißem Wasser lösen und auf kleine Duschteile legen — wirkt überraschend gut gegen Ablagerungen.
– Dampfreiniger: Entfernt Kalk ohne Zusatzstoffe, ideal für Fugen und Silikonränder.
Sicherheits- und Materialhinweise
– Niemals Säuren mit chlorhaltigen Reinigern (z. B. WC-Reiniger mit Bleichmittel) mischen — giftige Gase können entstehen.
– Auf Naturstein, Marmor und manchen Acryloberflächen keine Essigsäure verwenden. Bei Unsicherheit Herstellerangaben oder Verkäufer (OBI, Bauhaus) fragen.
– Testen Sie neue Mittel immer an einer unauffälligen Stelle.
Vorbeugen — einfacher als schrubben
– Abzieher nach jeder Dusche verwenden — reduziert Kalkablagerung deutlich.
– Mikrofasertuch kurz drüberziehen, wenn es schnell gehen muss.
– Duschkopf regelmäßig entkalken: in eine Tüte mit Zitronensäurelösung legen oder Essigbad. Neue Duschköpfe mit Anti-Kalk-Beschichtung gibt es bei Lidl/OBI.
– Wenn Sie in einem sehr kalkhaltigen Gebiet wohnen, lohnt sich ein kleiner Duschfilter oder ein Ionenaustauscher im Hausanschluss.
Ich habe in all den Jahren gelernt: regelmäßig wenig Aufwand schlägt ab und zu große Reinigungsaktionen. Eine kurze Nachpflege nach jeder Dusche erspart Ihnen die aggressive Keule — und Sie schonen Oberflächen und Umwelt.
Zum Schluss: Probieren Sie die Zitronensäure‑Methode an einer Stelle aus und berichten Sie gern — welche Oberfläche haben Sie behandelt und wie schnell war der Erfolg sichtbar? Oder teilen Sie Ihren besten Kalk-Hack in den Kommentaren.









