Alte Fenster saugen einem nicht nur die Wärme aus dem Geldbeutel — sie pfeifen im Wind, ziehen kalte Ecken und sorgen für Feuchtigkeit an den Scheiben. Bevor Sie an teure Austauschfenster denken, probieren Sie drei einfache, günstige Maßnahmen, die ich in den letzten Jahren in Mietwohnungen und Altbauwohnungen getestet habe. Kein Hokuspokus, kein teurer Handwerker — nur alltägliche Mittel, die spürbar Wärme bringen.
Warum sich das lohnt: kurz und sachlich
Fenster können bis zu 20% der Heizenergie verlieren, besonders wenn Rahmen und Dichtungen porös sind. Das heißt: Dichten, isolieren, reflektieren — in dieser Reihenfolge. Und wichtig: richtiges Lüften nicht vergessen, sonst droht Schimmel.
Trick 1 — Dichtungsband und Schaumstoff: die Basis
Das ist die schnellste und günstigste Maßnahme. Selbstklebende Dichtungsbänder aus Schaumstoff oder P‑Profil schließen Zugluft an Rahmen und Rollladenkasten. Kostenpunkt: oft unter 10 Euro pro Fenster.

- Wo kaufen: Baumärkte wie OBI, Hornbach oder Bauhaus — gibt’s auch bei Aldi-Sonderaktionen.
- Wie anbringen: Fensterrahmen sauber wischen, Maß nehmen, Band zuschneiden, andrücken. Einmal richtig gemacht, hält das die ganze Saison.
- Tipp: Bei Holzrahmen erst die Farbe prüfen; ggf. lose Farbreste entfernen, sonst sitzt das Band schlecht.
Trick 2 — Schrumpffolie oder Blasenfolie: sekundäres Glas
Schrumpffolien-Sets (Fenster‑Isolierfolie mit Haartrockner) ersetzen nicht die Verglasung, aber schaffen eine thermische Sperre. Blasenfolie ist noch günstiger und funktioniert überraschend gut an weniger sichtbaren Fenstern, z. B. im Schlafzimmer oder in der Küche.
- Vorteil Schrumpffolie: fast unsichtbar und luftdicht verschlossen nach dem Aufheizen.
- Vorteil Blasenfolie: billig, leicht anzubringen, gute Isolationswirkung bei direkter Auflage.
- Montage-Hack: Klebeband sparsam verwenden — bei zu viel Kleber leidet die Optik und die Folie lässt sich schlechter entfernen.
Trick 3 — Thermovorhänge und Reflexionsfolie: Wärme behalten
Thermovorhänge mit Futter und eine selbstklebende Reflexionsfolie hinter der Heizung sind einfache Ergänzungen, die wenig kosten und viel bringen. Vorhangstoffe von Ikea oder Möbelhäusern wirken oft besser, als man denkt.
- Vorhänge: dicht und bodenlang — sie minimieren nächtliche Wärmeverluste.
- Reflexionsfolie: an der Wand hinter dem Heizkörper angebracht, reflektiert sie bis zu 50% mehr Wärme zurück in den Raum.
- Kombination: Vorhänge abends zu, Reflexionsfolie anbringen, und Sie merken sofort eine gleichmäßigere Raumtemperatur.

Worauf Sie achten müssen: Feuchtigkeit und Lüften
Wichtig ist, dass Sie trotz Abdichtung regelmäßig stoßlüften (3× kurz am Tag), besonders beim Kochen oder Duschen. Dichte Fenster und Türen ohne Lüften begünstigen Schimmelbildung — und das wärmt niemanden.
Schnell-Check: was Sie jetzt tun können
- Test: Kerze oder Feuerzeug entlang der Rahmen — wo die Flamme flackert, abdichten.
- Materialliste: Schaumstoff-Dichtungsband, Schrumpffolie oder Blasenfolie, Thermovorhang, Reflexionsfolie.
- Budget: Für eine Wohnung mit 4 Fenstern sind 30–70 Euro realistisch, je nach Materialwahl.
Fazit
Alte Fenster sind kein Schicksal. Mit Dichtungsband, einer Isolierfolie und smarten Vorhängen bekommen Sie spürbar mehr Wärme ohne großen Aufwand oder große Rechnung. Ich habe das in meiner Altbauwohnung so gemacht — die Heizkosten sind nicht verschwunden, aber der Unterschied war deutlich und sofort spürbar.
Probieren Sie die Tricks aus und berichten Sie gern hier in den Kommentaren, welcher Tipp bei Ihnen am besten funktioniert hat oder welche Fensterprobleme Sie noch plagen. Ein Foto Ihrer Lösung würde mich interessieren.









