Zimmerpflanzen im Winter: Der häufigste Fehler beim Gießen

Im Winter verhalten sich Zimmerpflanzen anders – und viele von uns bleiben beim Gießen stur beim Sommerrhythmus. Das Ergebnis: nasse Töpfe, schimmelnder Substratrand, braune Wurzeln. Der häufigste Fehler ist nicht zu wenig, sondern zu viel Gießen – oft aus Sorge oder Gewohnheit. In diesem Text erkläre ich, wie Sie das vermeiden, ohne Ihre Pflanzen zu vernachlässigen.

Warum Winterpflege anders sein muss

Pflanzen reduzieren im Winter ihre Stoffwechselaktivität: Licht, Temperatur und Luftfeuchte ändern sich, Wurzeln nehmen weniger Wasser auf. In beheizten Wohnungen verdunstet zwar etwas mehr Wasser, aber die Pflanze selbst braucht trotzdem deutlich weniger. Wenn Sie weiter nach gleichem Rhythmus gießen wie im Sommer, überfordern Sie das Wurzelsystem – und die häufigste Folge ist Wurzelfäule.

Der konkrete Fehler: Gießen nach Kalender statt nach Bedarf

Die häufigste Ursache für Überwässerung ist ein starrer Zeitplan. „Jeden Montag“ oder „einmal pro Woche“ ist bequem, aber falsch. Pflanzen brauchen eine situative Entscheidung: Ist die Erde trocken genug? Sind Luftfeuchte und Licht niedrig? Finden Sie keine Antwort aus der Ferne – prüfen Sie den Topf.

Praktische Prüfmethoden (die wirklich funktionieren)

  • Finger-Test: 3–5 cm in die Erde stecken. Feucht? Nicht gießen. Trocken? Gießen.
  • Feuchtigkeitsmesser: Für Zimmerpflanzen empfehle ich einfache Modelle aus dem Baumarkt (Dehner, OBI, Bauhaus führen gute Einsteigergeräte).
  • Gewichtsprobe: Heben Sie den Topf vor und nach dem Gießen. Trocken ist er deutlich leichter – für erfahrene Pflanzenhalter ein schneller Indikator.
  • Blick auf das Substrat: Schimmelige Ränder, übelriechendes Wasser im Untersetzer oder gelbliche Blätter sind Warnsignale.

Wie Sie richtig gießen: konkrete Schritte

  1. Prüfen Sie mit Finger oder Messgerät (s. oben).
  2. Gießen Sie morgens, lauwarmes Wasser, langsam, bis Wasser aus den Drainagelöchern läuft.
  3. Nach 10–30 Minuten überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernen – nie im stehenden Wasser lassen.
  4. Reduzieren Sie die Häufigkeit: Viele Grünpflanzen kommen im Winter mit 30–70 % der Sommermenge aus. Sukkulenten brauchen oft nur alle 3–6 Wochen Wasser.

Unterschiede nach Pflanzenart

Nicht alle Pflanzen sind gleich. Ein paar praxisnahe Beispiele:

  • Sansevieria / Bogenhanf: Sehr wenig gießen, eher trocken halten.
  • Monstera / Ficus: Mäßig, lieber seltener und gründlich als täglich kleine Mengen.
  • Farn / Calathea: Höhere Luftfeuchte nötig, aber keine Staunässe im Topf.
  • Sukkulenten: Fast gar nicht gießen, nur wenn das Substrat komplett trocken ist.

Weitere Fehler, die oft zusammen mit Überwässerung auftreten

  • Falsches Substrat: Zu dichte Blumenerde hält Wasser zu lange – mischen Sie bei Bedarf mit Perlite oder Sand.
  • Keine Drainage: Pflanzen ohne Abfluss in dekorativen Übertöpfen leiden schneller.
  • Kalte Fensterbank: Kaltes Wasser + kalte Wurzeln = Stress. Verwenden Sie lauwarmes Wasser und stellen Sie die Pflanze ggf. etwas weiter vom Glas weg.

Meine Faustregel nach zehn Jahren Urban-Gärtnern

Gießen Sie weniger oft, aber dann gründlich. Prüfen statt raten. Ich kaufe meine Erde und Messgeräte meist bei Dehner oder OBI und habe in Berliner Altbauwohnungen gelernt: Pflanzen signalisieren deutlich, wenn sie durstig sind – aber bei Überwässerung sind die Signale erst spät da. Deshalb lieber einmal zu wenig als zu viel.

Haben Sie Pflanzen, die trotz sparsamen Gießens Probleme machen? Schreiben Sie in die Kommentare, welche Art und welche Symptome – ich antworte mit konkreten Maßnahmen. Und wenn Ihnen der Artikel hilft, speichern Sie ihn für die nächste Gießrunde.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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