Dezember: die höchste Heizperiode des Jahres und die höchste Rechnungsangst. Wussten Sie, dass schon ein Grad weniger an der Heizung etwa 5–7% Energie spart? Das ist kein Zauber, sondern Physik — und besonders in Deutschland, wo Gas- und Fernwärmepreise spürbar sind, lohnt sich jeder praktische Trick.
Die schnellen Stellschrauben: tun Sie das zuerst
- Thermostat um 1 °C senken: Probieren Sie 19 °C in Wohnräumen statt 21 °C. Sie merken die Änderung kaum, die Ersparnis spüren Sie auf der Rechnung.
- Heizkörper entlüften: Luft im System reduziert Wärmeabgabe spürbar. Ein kleiner Schlüssel, zehn Minuten Arbeit, oft 5–10% effizienter.
- Heizkörper freihalten: Vorhänge, Möbel oder Handtücher blockieren die Wärmeabgabe — Abstand schaffen.
Lüften richtig — Stoßlüften statt Dauerkippen
Dauerhaft gekippte Fenster kühlen Räume unnötig aus und bringen Feuchtigkeit ins System. Stoßlüften (3–5 Minuten, weit geöffnet) mehrmals täglich ist effizienter: Frische Luft ohne Auskühlung der Wände. Besonders wichtig in Küche und Bad.

Dichtung, Vorhang, Teppich — die unterschätzten Helfer
Türdichtungen, Fensterabdichtungsband und ein dicker Teppich wirken wie eine unsichtbare Wärmedämmung. Thermovorhänge halten nachts Kälte ab — eine einfache Ikea-Lösung oder Maßanfertigung vom lokalen Raumausstatter hilft schnell. Solche Maßnahmen kosten wenig und zahlen sich schon in einer Saison aus.
Technik, die wirklich spart
Programmierbare Thermostate und smarte Heizkörperthermostate (Marken wie tado, Bosch oder Homematic sind in Deutschland weit verbreitet) passen die Temperatur zeitgesteuert an — kein Heizen, wenn niemand zuhause ist. Ein hydraulischer Abgleich durch eine Fachfirma kann den Verbrauch um 10–15% senken, weil das System gleichmäßig arbeitet.
Kurzfristige Komfort-Tricks — warm bleiben ohne höhere Kosten
- Schichtenprinzip: Pullover, Socken, Decken — oft reicht eine Schicht mehr im Alltag.
- Wärmflasche statt Dauerheizung: Im Sofa reicht punktuelle Wärme.
- Wärmequellen bündeln: Kochen, Backen und Duschen geben Wärme an die Wohnung — nutzen Sie das gezielt.

Was Sie bei der Heizanlage beachten sollten
Wenn Ihre Heizung alt ist (älter als 15–20 Jahre), denken Sie ans Nachrüsten oder zumindest an eine Prüfung. Moderne Brennwertkessel von Viessmann, Vaillant oder Stiebel Eltron arbeiten deutlich effizienter. Für Menschen mit Wärmepumpe oder Fernwärme gelten andere Betrachtungen — hier kann ein Check durch die Stadtwerke oder der Heizungsinstallateur konkrete Einsparpotenziale zeigen.
Praktische Monats-Checkliste für Dezember
- Thermostateinstellung prüfen: Absenkung um 1 °C testen.
- Heizkörper entlüften und freimachen.
- Fensterdichtungen kontrollieren, Zugluft mit Türdichtung stoppen.
- Stoßlüften: 3–5 Minuten, 2–3× täglich.
- Ein smartes Thermostat installieren oder Zeitschaltuhr nutzen.
Mein persönlicher Tipp
Ich habe früher immer automatisch auf „Vollgas“ gestellt, vor allem im Dezember. Seit ich bewusst 1–2 °C reduziere, öfter stoßlüfte und jeden Winter einmal entlüfte, sehe ich die Differenz in der Jahresabrechnung. Es ist kein Luxusverzicht, eher ein bewusster Umgang mit Wärme — und das gute Gefühl, es selbst in der Hand zu haben.
Probieren Sie zwei Maßnahmen diese Woche: z. B. Thermostat runter und Heizkörper entlüften. Schreiben Sie unten in die Kommentare, welche Veränderung Sie gespürt oder welche Rechnung Sie gesenkt haben — ich antworte gern mit weiteren Tipps.









