Ich habe letzte Woche bei einer Bekannten gesehen, wie der ganze Flur nach nassem Stoff roch — und der Heizungsmonteur war schon per SMS unterwegs. Wenn du jetzt noch immer deine Wäsche auf dem Heizkörper trocknest, riskierst du teure Schäden, höhere Heizkosten und Schimmel, bevor der Winter richtig losgeht. Lies das jetzt: Es geht nicht nur um Wärme, sondern um echte Folgekosten.
Was genau passiert, wenn du Wäsche auf den Heizkörper legst
Viele denken: „Mehr Wärme, schneller trocken.“ Ich habe es getestet — das Gegenteil tritt ein. Das nasse Material blockiert die Luftzirkulation und verändert das Zusammenspiel zwischen Heizkörper, Thermostat und Heizanlage.
Physik in 30 Sekunden
- Der Heizkörper kann die warme Luft nicht richtig abgeben — die Strahlungs- und Konvektionsleistung sinkt.
- Feuchte Luft kondensiert an kalten Außenwänden und in Heizungsrohren – das fördert Korrosion bei alten Gussheizkörpern und Rost an Ventilen.
- Die Heizung läuft länger oder öfter, weil das Thermostat den Raum als „kalt“ misst, obwohl Wärme vorhanden ist — Ergebnis: höhere Heizkosten.
- Langfristig: Feuchtigkeit + Salzreste aus der Wäsche = beschleunigte Materialermüdung und Dichtungsdefekte.
Warum viele es trotzdem tun
Praktisch, platzsparend, kostenlos — klingt logisch. Ich kenne das Gefühl: Herbst, Regen, keine Lust auf Wäscheleine im Hof. Aber genau hier fängt das Problem an.
- Kein Balkon? Kein trockner? Dann ist der Heizkörper die naheliegende Lösung.
- Schnell sollen Shirts trocknen — dabei wird das Thermostat überlistet.
- Viele unterschätzen Feuchtigkeitsschäden hinter Möbeln und Tapeten.

Sofortmaßnahmen: Was du heute tun musst
Stoppe das Trocken auf dem Heizkörper sofort. Das ist die einfachste und wirksamste Maßnahme gegen Folgeschäden.
- Entferne die Wäsche und lüfte kurz und kräftig (Stoßlüften 5–10 Minuten).
- Stelle das Thermostat wieder auf den ursprünglichen Wert (meist 3) und beobachte, ob die Heizung normal läuft.
- Kontrolliere nach ein paar Tagen Heizkörper, Ventile und den Bodenbereich auf Feuchtigkeit oder Rostflecken.
Praktischer Life-Hack: Schnelles, heizungsschonendes Trocknen
Ich probierte diese Reihenfolge — das spart Zeit und Nerven:
- Wäsche zunächst kurz im Schleudergang bei 1200–1400 U/min auswringen.
- Faltbaren Wäscheständer (bei OBI, Hornbach oder Lidl gibt’s günstige Modelle) ans Fenster stellen.
- Badlüfter/Toilettenfenster an und Tür schließen — so entweicht Feuchte nach draußen, nicht in die Wohnung.
- Bei hoher Luftfeuchte einen kleinen elektrischen Luftentfeuchter einsetzen (ab ~50–120 €) — oft im Angebot bei Aldi/Hofer oder MediaMarkt.
- Wenn möglich: Balkon oder Trockenplatz in der Hausgemeinschaft nutzen (billiger und sicherer).
Extra-Tipp: Ein kleiner Ventilator, der die Luft oberhalb des Heizkörpers umwälzt, beschleunigt das Trocknen ohne die Heizung zu überlasten.
Wenn es schon zu spät ist: Prüfungen und Kosten
Hast du lange getrocknet? Checkliste, die ich bei Kunden verwende:

- Sichtprüfung: Rost, Wasserflecken, bröckelnde Farbe.
- Fühlt sich der Heizkörper unten kalt an? Dann Luft im System — entlüften.
- Frisst die Heizung mehr Gas/Strom? Heizkostenabrechnung prüfen oder Heizkostenverteiler ablesen.
- Bei sichtbarem Schimmel oder feuchten Wänden: Fachbetrieb rufen (Maler/Restaurator, Heizungsinstallateur). Kosten je nach Schaden: von 100 € bis mehrere hundert Euro.
Warum das in Deutschland ein echtes Problem ist
Unsere Altbauwohnungen mit Gussheizkörpern sind besonders anfällig. In vielen Mehrfamilienhäusern fehlt ein großzügiger Trockenraum, und die Mieterschaft trocknet deswegen drinnen. Heizkostenabrechnungen und Schornsteinfeger-Termine zeigen: Reparaturen und Mehrverbrauch im Winter sind real.
Übrigens: Beim nächsten Besuch im Baumarkt (OBI, Hornbach, Bauhaus) findest du günstige klappbare Wäscheständer, Kondensentfeuchter und Ventilaufsätze. Das ist oft günstiger als eine Heizungsreparatur im Januar.
Kurz und knapp: Die 6-Punkte-Checkliste
- Keine Wäsche auf Heizkörpern.
- Wäsche vor dem Hängen gut schleudern.
- Wäscheständer ans Fenster, nicht auf den Heizkörper.
- Stoßlüften dreimal täglich.
- Feuchtigkeitsmessgerät kaufen (10–30 €) — sichtbar Feuchte = Alarm.
- Bei Problemen: Heizungsfachmann kontaktieren, bevor es kälter wird.
Ich habe es oft gesehen: Wer diese einfache Gewohnheit ändert, spart Heizkosten, Nerven und teure Reparaturen.
Und jetzt deine Meinung: Trocknest du noch auf dem Heizkörper — oder hast du einen besseren Trick, der wirklich funktioniert?









