Hast du nach dem Braten schon mal das Öl einfach in den Abfluss gekippt? Ich bemerkte bei Gesprächen mit Rohrleitungsmeistern: Das ist die häufigste Ursache für verstopfte Küchenabflüsse in deutschen Haushalten. Sofort handeln lohnt sich — sonst drohen teure Reparaturen und Ärger mit der Stadtwerke-Rechnung.
Warum dieses Öl deine Rohre erstickt
Viele übersehen, dass Fett und Öl im Rohr nicht wie Wasser verschwinden. Sobald die Temperatur sinkt, setzt sich das Fett an den Rohrwänden ab und bildet Schichten — ähnlich wie Speisereste in deiner Pfanne.
Was mit dem Öl im Kanal wirklich passiert
- Öl kühlt ab, verfestigt sich und bildet eine klebrige Schicht.
- Andere Küchenreste haften daran — die Schicht wächst und verengt das Rohr.
- In der Kanalisation entstehen sogenannte Fettberge (fatbergs), die Klärwerke belasten.
- Das kann zu Rückstau, Geruch und teuren Notdiensten führen — oft mehrere hundert Euro.
In meiner Recherche hörte ich Fälle aus Berlin und Hamburg, wo komplette Straßenzüge wegen Fettbergen gesperrt werden mussten. Das ist kein Einzelfall, sondern ein wachsendes Problem.

Welches Öl darf niemals in den Abfluss?
- Gebrauchtes Speiseöl (Bratfett, Frittieröl) — selbst in kleinen Mengen.
- Altöl von Autos oder Maschinen — giftig und illegal im Abfluss.
- Dichtungs- und Maschinenöle aus Werkstätten.
Besonders tückisch: Ein Esslöffel Fett pro Tag reicht über Monate, um das Rohr massiv zu verstopfen.
So entsorgst du Öl in Deutschland richtig (5-Minuten-Hack)
Viele Gemeinden in Deutschland bieten Lösungen an — du musst nur wissen, wie.
- Abkühlen lassen: Nach dem Braten in der Pfanne vollständig auskühlen.
- Filtern: Essensreste durch ein altes Sieb oder Küchenpapier absieben.
- Abfüllen: Öl in eine verschließbare Glas- oder Plastikflasche gießen.
- Wegbringen: Große Mengen zum Wertstoffhof (Wertstoffhof / Schadstoffannahme) oder zur Altölsammelstelle bringen.
- Kleine Mengen: In Küchenpapier aufsaugen und im Restmüll entsorgen — nicht in die Biotonne.
Praktischer Life‑Hack: Fülle heißes, gebrauchtes Öl in eine leere, hitzebeständige Flasche, stelle sie kurz in den Gefrierschrank — das Öl verfestigt schneller und lässt sich sauber entfernen. Anschließend zur Sammelstelle bringen.
Alternative Tipps, die ich ausprobiert habe
- Kaffefilter nutzen: Öl durch einen Kaffeefilter gießen — das entfernt grobe Reste, falls du es wiederverwenden willst.
- Katstreu trick: Bei kleinen Restmengen mit etwas Katzenstreu mischen, fest werden lassen und in den Restmüll geben.
- Auto-Werkstatt fragen: Viele Werkstätten nehmen Altöl kostenlos zurück.

Was du bei Motoröl beachten musst
Motoröl darf auf keinen Fall in den Abfluss. Es enthält Schwermetalle und Giftstoffe, die Kläranlagen nicht vollständig entfernen. Bring Altöl zur kommunalen Sammelstelle oder zu einer Werkstatt — das ist oft kostenlos.
Übrigens: Illegale Entsorgung kann Bußgelder nach sich ziehen. Die Stadt kann Kosten für Reinigungen und Reparaturen weiterberechnen.
Kurz und knapp: Die wichtigsten Regeln
- Niemals Öl in den Ausguss kippen — weder heiß noch kalt.
- Sammeln, verschließen, zur Sammelstelle bringen.
- Bei Unsicherheit: Frag den Wertstoffhof deiner Stadtwerke (z. B. Stadtwerke München, Berliner Wasserbetriebe) — die Info ist meist online.
Zum Abschluss: Ich habe in mehreren Haushalten selbst die einfache Flaschen-Methode getestet — es funktioniert und spart Geld. Wenn du das nächste Mal frittierst: halte einen Schraubglas bereit.
Wie gehst du mit gebrauchtem Öl um — schmeißt du es weg oder sammelst du es? Teile deine Erfahrung unten.









