Du denkst, ein Schuss Bratöl ins Spülbecken ist harmlos? Viele tun das — bis das Rohr zu einem fettdicken Problem wird. Ich habe gesehen, wie eine kleine Küchenroutine einen Haushalt wochenlang lahmlegte und mehrere hundert Euro kostete.
Lesen lohnt sich jetzt: Gerade im Winter verfestigt sich Fett schneller in kalten Rohren und Stadtkanälen. Ein einfacher Tipp kann dir den nächsten Klempner-Besuch sparen.
Warum ein bisschen Öl große Folgen hat
Wenn Öl oder Bratfett die Leitung runterfließt, kühlt es ab und wird fest. Dann klebt es an den Rohrwänden wie Kaugummi — schicht für Schicht.
Was wirklich passiert
Ich habe beobachtet, wie sich Fett mit Seifenresten und Haaren verbindet und so einen sogenannten „Fatberg“ bildet — das ist kein Urban-Legend-Begriff, sondern eine reale Blockade.
- Rückstau und übler Geruch
- Langsame Abflüsse, bis nichts mehr geht
- Korrosion an Verbindungsstellen durch angesammelte Ablagerungen
- Teure Reparaturen: Ein Notdienst in Deutschland kostet schnell zwischen 100 und 400 Euro, bei Austausch noch mehr
Das Öl, das niemals ins Rohr darf
Es geht nicht nur um Motoröl — in der Küche ist vor allem gebrauchtes Brat- oder Frittieröl der Feind. Auch Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl verfestigen sich und setzen Rohre zu.
Merke: Kein Speiseöl gehört in den Abfluss. Punkt.

Praktische Entsorgung: Ein einfacher Schritt-für-Schritt-Hack
Ich habe diesen Ablauf in meiner Küche getestet — funktioniert zuverlässig und kostet kaum Zeit.
- Abkühlen lassen: Öl in der Pfanne etwas auskühlen — aber nicht wieder fest werden lassen.
- Absieben: Grobe Reste mit einem Küchentuch oder Kaffeefilter abseihen (das funktioniert wie ein Mini-Fett-Filter).
- Aufbewahren: In ein altes Schraubglas oder eine PET-Flasche füllen, verschließen und beschriften.
- Entsorgen: In den nächsten Wertstoffhof oder zur kommunalen Schadstoffsammlung bringen — viele Städte in Deutschland haben eine Speiseöl-Sammelstelle.
- Alternativ (kleine Mengen): Mit Katzenstreu oder Kaffeesatz binden und in den Restmüll geben — besser als Abfluss.
Was du sofort tun kannst, wenn gerade Öl in den Abfluss ging
Panisch bin ich einmal mit einer Thermoskanne heißem Wasser losgerannt — das ist keine gute Idee. Hier die sichere Reihenfolge:
- Kein kochendes Wasser! Heißes (nicht kochendes) Wasser mit viel Spülmittel in kleinen Portionen hintereinander gießen.
- Plastik-Handpümpel (Flaschenpumpe) oder Saugglocke benutzen, um lockere Beläge zu lösen.
- Siphon abschrauben: Eimer darunter, Schrauben lösen, Siphon reinigen — das entfernt oft die meiste Masse.
- Wenn nichts hilft: Klempner rufen. Verzögerung macht Reparatur teurer.
Warum chemische Rohrreiniger selten helfen
Chemische Reiniger können Fett zersetzen, aber sie greifen Dichtungen und Rohre an und sind schlecht für Kanalisation und Umwelt. In meiner Praxis bei Recherchen habe ich bessere Resultate mit mechanischer Reinigung gesehen.
Lokale Details für Deutschland
Die meisten Kommunen haben klare Regeln: Speiseöl gehört nicht in die Biotonne. Schau auf die Webseiten deiner Stadt (z. B. „Wertstoffhof + Stadtname“).
- Viele Wertstoffhöfe akzeptieren gebrauchtes Speiseöl kostenlos.
- Manche Tankstellen und Recyclinghöfe haben Sammelbehälter für Altöl — das variiert, also kurz anrufen.
- Kostenschätzung: Ein Klempnertermin ohne Austausch meist ab ~100 €; echte Rohrsanierungen können mehrere hundert bis tausend Euro kosten.
Hausmittel, die wirklich funktionieren (kurz getestet)
Ich probierte mehrere Methoden und fand diese drei pragmatisch:

- Spülmittel + heißes Wasser (nicht kochend) in mehreren Gängen
- Mechanisches Entfernen des Siphons
- Kaffeesatz oder Katzenstreu zum Aufnehmen kleiner Ölreste
Diese Methoden sind keine Zauberei, aber sie verhindern oft den nächsthöheren Schaden — und das ist der Punkt.
Ein Bild zur Vorstellung: So verhält sich Fett
Stell dir vor, du gießt warmen Honig in ein Rohr — beim Abkühlen bleibt eine klebrige Schicht zurück. Genau so funktioniert Fett in Leitungen, nur unsichtbar und heimtückischer.
Letzte Warnung bevor du wieder spülst
Ich habe zu oft gesehen, wie Leute eine schnelle Lösung wählen und später teuer bezahlen. Spare dir den Ärger: Sammle Öl, bring es zum Wertstoffhof und beschütze deine Rohre.
Und jetzt für die Praxis — ein letzter, sofort anwendbarer Tipp:
Schneller Alltags-Hack
Nach dem Braten Öl in ein Einweg-Kaffeefilter gießen, Filter zusammenknüllen, über einer Flasche auspressen. Filterreste in Restmüll, Ölflasche zum Recycling. Spart Zeit und schont das Rohr.
Hast du schon einmal wegen Öl einen Klempner rufen müssen — oder hast du einen praktischen Entsorgungstrick? Teile deine Erfahrung unten — andere werden es dir danken.









