Schwarze Punkte in der Dusche, unschöne Flecken an der Fensterbank — viele greifen reflexartig zur Zahnpasta. Ich habe das selbst im Berliner Altbau ausprobiert: Manchmal verschwindet der Fleck schnell, oft bleibt der Geruch. Warum du trotzdem weiterlesen solltest? Weil es ein schneller Fix für kleine Probleme ist — aber auch eine trügerische Sicherheit.
Warum Zahnpasta manchmal wirkt
Kurzversion: Zahnpasta ist kein Wundermittel gegen Schimmel, aber sie kann Oberflächen reinigen.
- Zahnpasta enthält grobe Putzpartikel (z. B. Siliciumdioxid), die pigmentierte Schimmelflecken mechanisch abschaben.
- Manche Whitening‑Zahncremes enthalten Wasserstoffperoxid — das bleicht und tötet oberflächliche Pilzzellen.
- Auf nicht‑porösen Fliesen oder Dichtungen wirkt das Material wie ein Scheuermittel.
Wichtig: Zahnpasta entfernt oft nur die sichtbaren Sporen, nicht die Ursache.
Mein Test in der Altbauwohnung
Ich habe an drei Stellen getestet: Silikonfuge in der Dusche, Fensterbank aus Holz, und Fliesenspiegel in der Küche.
- Duschfuge: Mit normaler, nicht‑gel Zahnpasta und einer alten Zahnbürste ließ sich der schwarze Punkt gut abschrubben.
- Fensterbank (angefeuchtetes Holz): Fleck wurde oberflächlich heller, nach zwei Wochen kam er aber wieder.
- Fliese: Perfektes Ergebnis — Fliese sauber, keine Rückstände.

Wann Zahnpasta schiefgeht
Die Überraschung: Es gibt klare Grenzen — und die sind entscheidend.
- Poröse Materialien (Putz, Rigips, unbehandeltes Holz, Tapeten): Schimmel sitzt in den Poren — Zahnpasta reicht nicht.
- Große Flächen (> 1 qm): Das ist ein Fall für Fachfirmen oder deinen Vermieter.
- Starker Geruch oder gesundheitliche Symptome (Husten, Augenreizungen): Sofort Profi holen.
Wenn der Schimmel tiefer sitzt, kaschiert Zahnpasta nur das Problem.
Sicherheitsregeln — bevor du die Tuben öffnest
- Handschuhe und FFP2‑Maske tragen — Schimmelsporen vermeiden.
- Gut lüften oder Fenster öffnen (in Deutschland oft nötig wegen dichter Wohnungen im Winter).
- Keine chlorhaltigen Reiniger gleichzeitig verwenden (chemische Reaktion möglich).
Praktischer Hack: So entfernst du kleine Schimmelflecken mit Zahnpasta (Schritt für Schritt)
Funktionierte bei mir an Fliesen und Silikonfugen — probier es nur bei kleinen, sichtbaren Flecken.
- Material: nicht‑gelige, weiße Zahncreme (keine Gelpaste), alte Zahnbürste, Mikrofasertuch, 70% Alkohol oder 3% Wasserstoffperoxid, Handschuhe, Maske.
- 1. Trocknen: Oberfläche trocken wischen.
- 2. Auftragen: Zahncreme direkt auf den Fleck geben, 2–3 Minuten einwirken lassen.
- 3. Schrubben: Mit der Zahnbürste kräftig reiben, aber nicht zu aggressiv auf lackierten Flächen.
- 4. Desinfizieren: Mit Alkohol oder Wasserstoffperoxid nachwischen, um verbliebene Sporen zu reduzieren.
- 5. Trocknen: Vollständig trocknen lassen und für 24–48 Stunden gut lüften.
Alternativen und was in Deutschland hilft
Wenn Zahnpasta nicht ausreicht, greif zu erprobten Mitteln — viele davon bekommst du bei dm, Rossmann oder im Baumarkt.

- 3% Wasserstoffperoxid (Drogeriemarkt, ca. 2–5 €): Gut auf nicht‑porösen Flächen.
- Schimmelentferner (Spezialprodukte bei Obi/Bauhaus, ca. 5–10 €): Für hartnäckige Stellen.
- Professionelle Sanierung: Bei größerem Befall oder Altbauproblemen (Schimmel durch schlechte Dämmung) unbedingt Fachfirma.
Ursache statt Symptom: Was langfristig hilft
Viele übersehen die eigentliche Ursache: Feuchtigkeit. In deutschen Wohnungen ist das Thema im Herbst/Winter besonders brisant.
- Richtiges Lüften: Stoßlüften 3× täglich, besonders nach Kochen oder Duschen.
- Temperatur halten: Räume nicht zu stark auskühlen lassen — Altbauwände kondensieren sonst schneller.
- Bei wiederkehrendem Schimmel Vermieter informieren — oft sind Dämmung oder Lüftungsprobleme schuld.
Wann du den Profi rufen solltest
Merke dir: Sichtbare Fläche größer als ein A4‑Blatt, Geruch, gesundheitliche Beschwerden — dann hör auf mit Hausmitteln.
Fachfirmen in Deutschland arbeiten nach gesetzlichen Vorgaben; die Kosten können variieren, aber: lieber jetzt handeln als später eine teure Sanierung.
Zum Abschluss: Zahnpasta ist ein schneller, günstiger Trick für kleine, oberflächliche Schimmelflecken — aber sie ist kein Ersatz für Ursachenforschung und professionelle Hilfe bei gröberen Problemen.
Hast du den Zahnpasta‑Trick schon ausprobiert? Was hat bei dir geholfen — oder was ging gründlich schief? Schreib es unten: Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.









