Beschlagene, verschmierte oder leicht verkratzte Gläser können deinen Tag ruinieren — besonders morgens, wenn du die Kinder zur Kita bringst oder im Regen zur S‑Bahn hetzt. Ich habe ausprobiert, warum viele Leute zur Tube greifen und wann das wirklich hilft — aber Vorsicht: Du kannst mehr kaputtmachen als reparieren. Lies das jetzt, bevor du deine Lieblingsbrille ruinierst.
Warum die meisten Reinigungs‑Tricks scheitern
Ich habe oft gesehen, wie Leute mit Taschentuch, Hemdsärmel oder dem erstbesten Reinigungsmittel über die Gläser wischen — das macht Kratzer und zieht Fettflecken nur tiefer hinein.
- Plastikgläser und Anti‑Reflex‑Beschichtungen sind empfindlich. Viele günstige Methoden fressen die Beschichtung.
- Wetter in Deutschland (Salz im Winter, Regen und Straßenstaub) beschleunigt Ablagerungen — kleine Kratzer fallen deshalb sofort auf.
- Optiker wie Fielmann oder Apollo raten oft: bei sichtbaren Kratzern lieber zur Profilleistung als DIY‑Experiment.
Warum Zahnpasta manchmal funktioniert — und wann nicht
In meinen Tests entfernte weiße, nicht‑aufhellende Zahnpasta feine matte Kratzer von härtbaren Glas‑ oder ältere Kunststoffgläsern. Das liegt an feinen Polierpartikeln in der Paste.
Aber: Viele moderne Brillengläser haben dünne AR‑Schichten. Diese Beschichtungen können durch Zahnpasta dauerhaft beschädigt werden.

- OK: alte, nicht beschichtete Kunststoffgläser oder echtes Glas mit oberflächlichen, mattierten Kratzern.
- Finger weg: AR‑beschichtete, entspiegelte oder getönte Gläser — besonders die neuen Superentspiegelungen bei Optikern.
- Nicht nehmen: aufhellende oder abrasive „Whitening“-Pasten — die sind aggressiver.
Wie es grob funktioniert — kurz erklärt
Stell dir Zahnpasta wie sehr feines Schleifpapier vor: sie trägt minimal Material ab und poliert dadurch kleine Unebenheiten glatt. Bei dünner Beschichtung kann aber die Beschichtung wegpoliert werden — dann sind Reflexionen oder Regenstreifen erst recht sichtbar.
Die sichere Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung (wenn du es trotzdem probieren willst)
Ich habe diese Methode an drei Brillen getestet — zwei wurden besser, eine verlor leicht die Entspiegelung. Deshalb: immer erst an einer unauffälligen Stelle testen.
- Schritt 1: Reinige die Brille mit lauwarmem Wasser und einem Tropfen mildem Spülmittel (z. B. Palmolive, DM‑Eigenmarke). Tupfe trocken mit einem Mikrofasertuch.
- Schritt 2: Nimm eine winzige Menge weiße, nicht‑Whitening Zahnpasta (keine Gel‑Form). Auf einen Wattestäbchen geben.
- Schritt 3: Reibe die Paste mit kreisenden Bewegungen maximal 20–30 Sekunden sanft über den kleinen Kratzer; nicht drücken.
- Schritt 4: Gründlich unter fließendem Wasser abspülen, bis keine Rückstände bleiben.
- Schritt 5: Mit einem sauberen Mikrofasertuch trocken- und polieren. Kontrolle am Tageslicht.
Wenn nach dem Test die Entspiegelung stumpf aussieht oder Wasserstreifen bleiben: sofort zum Optiker. Dort kann man oft für 10–60 € die Beschichtung prüfen oder Gläser ersetzen.
Günstige und sichere Alternativen (die ich in deutschen Läden immer empfehle)
- Microfaser‑Tücher (dm, Rossmann, MediaMarkt) — fast immer das Erste, was hilft.
- Brillenreinigungs‑Spray: spezielle Lösungen aus Optiker‑Shops oder online, ca. 3–10 €.
- Polierpaste für Brillen: gibt es beim Optiker oder online als sanftere Alternative zur Zahnpasta.
- Im Notfall: ein Tropfen Spülmittel + lauwarmes Wasser + Mikrofasertuch — minimales Risiko.
By the way: Viele Optiker in Deutschland (z. B. Fielmann) bieten häufig kostenlose Ultraschallreinigung an — perfekt für tägliche Ablagerungen.

Wann du besser zum Profi gehst
Wenn Kratzer tief sind oder die Entspiegelung fleckig wirkt, lohnt sich der Gang zum Optiker. In Städten wie Berlin, Hamburg oder München findest du oft günstige Prüf‑Services.
- Gläser mit Garantie: bei Herstellergarantie vor DIY bewahren.
- Kostenrahmen: Reinigung oder kleine Reparaturen 0–20 €, Austausch der Gläser meist 30–200 € (je nach Beschichtung).
Mein praktischer Tipp, den kaum jemand nutzt
Wenn du häufig draußen in der Stadt unterwegs bist (Rad, Bahn, Baustellenstaub): trage ein kleines Mikrofasertuch in der Jackentasche und ein Fläschchen Brillenreiniger. Ich habe gemerkt: Prävention spart mehr Zeit und Geld als jede Reparatur.
Kurze Checkliste — das darfst du probieren, das nicht
- Erlaubt: weiße, nicht‑Whitening Zahnpasta bei alten, unbeschichteten Gläsern (mit Test).
- Verboten: gelige/Whitening Pasten, harte Reibemittel, Taschentücher statt Mikrofasertuch.
- Immer: erst an einer unauffälligen Ecke testen und anschließend gründlich ausspülen.
Ich habe gelernt: ein mutiger DIY‑Versuch kann funktionieren — aber er ist kein Allheilmittel. Wenn dir deine Brille viel bedeutet oder teuer war (gilt besonders für High‑Tech‑Beschichtungen), ist der Optiker die sicherere Wahl.
Wie gehst du mit schmutzigen oder verkratzten Gläsern um — hast du schon mal Zahnpasta probiert oder warst du beim Optiker? Teile deine Erfahrung unten.









