Kennst du das: Die Spüle läuft plötzlich nur noch tröpfchenweise und der Geruch erinnert an faule Pommes? Ich habe bei Recherchen und Einsätzen mit Klempnern gesehen, wie oft genau das an Öl im Abfluss lag.
Das ist nicht nur lästig — es kann richtig teuer und umweltschädlich werden. Lies weiter, bevor du das nächste Mal das Fett wegkippst.
Was passiert, wenn Öl in den Abfluss kommt?
Kurz gesagt: Öl sieht erst flüssig aus, verhält sich aber später wie Kleber. In Rohren, Kanalisation und Kläranlagen entsteht damit ein Dominoeffekt.
- Öl kühlt ab, verfestigt sich und haftet an Rohrwänden — das wird zu dicken Schichten.
- Die Schichten fangen Essensreste und Haare auf und wachsen zu Verstopfungen (Stichwort: Fettberg).
- Abwasserbetriebe müssen mehr Rechen und Chemie einsetzen — das belastet die Umwelt in Flüssen und Meeren.
- Bei Motor- und Industrieölen drohen Giftstoffe im Grundwasser; das ist kein Kavaliersdelikt.
- Am Ende zahlt du: Geruchsprobleme, Rohrreinigung, Klempnerbesuch und eventuell Bußgelder.
Welche Öle gehören wirklich niemals in den Ausguss?
Viele unterschätzen, dass nicht nur Bratfett gemeint ist. Ich habe Fälle gesehen, wo sogar kleinste Mengen zu Ärger führten.
Küchenöle und Fett
- Pflanzenöl, Olivenöl, Rapsöl
- Bratfett, Speckreste, Schmalz
- Saucen, Suppenreste mit hohem Fettanteil
Technische Öle
- Motoröl, Getriebeöl, Hydrauliköl — niemals in die Spüle
- Öle aus Gartenmaschinen, Ölfilterreste
In deutschen Städten von Berlin bis München gibt es oft lokale Sammelstellen (Wertstoffhof, Altölannahme). Viele Werkstätten nehmen gebrauchtes Motoröl zurück — frag bei deinem Autohaus.
By the way – das kannst du sofort tun: 5 praktische Tipps
- Wische Pfannen mit Küchenpapier aus, bevor du sie abspülst.
- Benutze einen kleinen Siebeinsatz im Waschbecken — erspart dir 80% der Küche-Verstopfungen.
- Gieße kein heißes Fett weg: lasse es abkühlen, dann entsorgen.
- Kleine Mengen gebrauchtes Öl in einem verschlossenen Glas im Restmüll entsorgen — oder besser: zum Wertstoffhof bringen.
- Motoröl immer in originalen oder dichten Kanistern sammeln und zur Altölannahme bringen.
Step-by-step: So entsorgst du Bratöl richtig (life-hack)
Ich habe das selbst ausprobiert — simple Methode, funktioniert in jeder Küche.
- Schritt 1: Öl vollständig abkühlen lassen.
- Schritt 2: Durch ein Sieb in ein altes Schraubglas filtern (Essensreste entfernen).
- Schritt 3: Entweder im Kühlschrank fest werden lassen oder mit Küchenpapier binden.
- Schritt 4: Glas gut verschließen und in den Restmüll geben oder zum Wertstoffhof bringen.
Anders: Sammle größere Mengen und gib sie an Gemeinde-Sammelstellen ab — in vielen Kommunen gibt es sogar kostenlose Öl-Sammelaktionen.
Was du bei einer fetten Verstopfung tun kannst
Panisch zur Rohrzange greifen? Nicht so schnell. Es gibt oft harmlose Erstmaßnahmen, bevor der Klempner kommen muss.
- Kochendes Wasser mit Spülmittel in mehreren Etappen durchlaufen lassen (30–60 Sekunden Pause zwischen den Gängen).
- Handspirale (günstig im Baumarkt) kann festsitzende Fettklumpen mechanisch lösen.
- Natron + heißes Wasser wirkt manchmal — aber: keine aggressiven chemischen Rohrreiniger, sie zerstören Dichtungen und Rohre.
Aber es gibt eine Nuance: Wenn es nach Kanal riecht oder mehrere Abflüsse betroffen sind, ruf besser einen Profi. Das ist oft billiger als ein Reparatur-Notdienst nach einem Rohrkollaps.
Regionaler Tipp für Deutschland
Viele deutsche Wertstoffhöfe (Stadtwerke, Entsorgungsbetriebe) nehmen gebrauchtes Speise- und Motoröl an. Manche Supermärkte und Bioläden koordinieren Sammelaktionen für Speiseöl — frag bei REWE, EDEKA oder deinem örtlichen Biomarkt nach.
Und ja: Manche Unternehmen kaufen sogar gebrauchte fette Öle auf, um daraus Biodiesel zu machen. In deiner Nachbarschaft kann aus dem Bratfett also wieder Sprit werden — besser als im Abfluss zu landen.
Finale
Ich habe zu oft gesehen, wie ein kleiner Löffel Fett große Ärgernisse verursacht. Nie wieder Öl in den Ausguss sollte eine einfache Regel in jeder deutschen Küche sein.
Hast du eine clevere Methode, um Öl zu entsorgen — oder schon mal einen Fettberg im Haus erlebt? Schreib es unten, das hilft anderen Lesern.
