Du kennst das: Oma legte Zeitungspapier unter das Bett gegen Feuchtigkeit — und es war jahrzehntelang Standard. Heute riecht die Ecke muffig, der Lattenrost hat dunkle Stellen und der Matratzenbezug ist fleckig.
Warum du das jetzt ändern solltest? Weil schlecht getarnte Feuchtigkeit in Wohnungen in Deutschland schneller zu Schimmel, Allergien und teuren Schäden führt — besonders im Herbst und Winter.
Ich habe bemerkt, wie viele Haushalte diesen Trick noch anwenden. Lies kurz weiter: Ich erkläre, was wirklich passiert und gebe konkrete, günstige Alternativen.
Warum Omas Trick damals funktionierte
Früher waren Wohnungen weniger dicht, Heizungen anders, und man wollte kurzfristig nass-feuchte Stellen abdecken. Zeitungspapier nimmt Oberflächefeuchte auf und täuscht Trockenheit vor.
- Günstig, schnell verfügbar (Kiosk, Papierkorb).
- Absorbiert Spritzer und Staub kurzfristig.
- Praktisch beim Möbelpacken oder provisorisch im Keller.
Warum das heute oft zum Problem wird
Viele übersehen, dass Zeitungspapier nicht „verschwindet“ — es hält Feuchtigkeit, bleibt feucht und wird Teil des Problems.

- Tintenausbluten: Druckfarbe kann auf Holz oder Stoff abfärben.
- Feuchtigkeit bleibt zwischen Papier und Boden: ideale Grundlage für Schimmel.
- Papierrisse, Staubansammlungen und sogar Insekten finden Nischen.
- Bei modernen, gut isolierten Wohnungen kondensiert die Feuchtigkeit eher lokal — Papier speichert sie.
Was wirklich passiert (kurz und klar)
Kondensation entsteht, wenn warme Raumluft auf kältere Flächen trifft — typisch an Außenwänden, unter Betten oder in schlecht belüfteten Zimmern. Zeitungspapier wirkt wie ein nasser Schwamm: anfänglich absorbiert, später langsam abgegeben — oder bleibt schimmelig.
Günstige, sichere Alternativen (die funktionieren)
In meiner Praxis beim Testen von Haushaltstipps habe ich mehrere Kombinationen geprüft — das hier sind die effektivsten:
- Hygrometer kaufen (10–25 € bei OBI, Bauhaus oder online) und die Luftfeuchte messen.
- Calciumchlorid-Entfeuchter (Nachfüllbeutel) aus dm oder Rossmann — zieht richtig viel Feuchtigkeit.
- Silicagel-Beutel wiederverwenden: in den Backofen bei 100 °C für 1–2 Stunden, dann erneuern.
- Aktivkohle-Beutel unter dem Bett gegen Geruch und Feuchte (gibt’s günstig im Baumarkt).
- Elektrische Mini-Entfeuchter (Marken wie Trotec) für das Schlafzimmer, wenn die Feuchte konstant hoch ist.
Quick-Hack, den kaum jemand nutzt
Leichter, günstiger Trick: Fülle grobes Salz oder wiederaufbereitetes Silicagel in einen luftdurchlässigen Stoffbeutel (alte Strumpfhose), hänge ihn unter das Bett und wechsle ihn alle 2–4 Wochen. Salz zieht Feuchte; Silicagel ist noch effektiver.
Konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung (schnell & sicher)
Wenn du das Problem jetzt anpacken willst, mach das so:

- Schritt 1: Stelle ein Hygrometer in die betroffene Ecke und beobachte 48 Stunden (Ziel: 40–60% relative Luftfeuchte).
- Schritt 2: Wenn Werte >60%: Stell einen Calciumchlorid-Behälter oder Silicagel-Beutel unter das Bett.
- Schritt 3: Lüfte kurz morgens 5–10 Minuten bei gekippten Fenstern oder 3x täglich Stoßlüften — besonders nach dem Duschen.
- Schritt 4: Entferne Zeitungspapier sofort, wische Holzböden trocken und lüfte Matratzen regelmäßig (Fenster oder Balkon bei Sonne).
- Schritt 5: Bei sichtbarem Schimmel: Schutzmaske, betroffene Materialien entfernen oder Fachbetrieb rufen.
Ein paar Wahrheiten, die wehtun
Ich habe bemerkt, dass Leute oft aus Nostalgie an Omas Lösung hängen. Verständlich. Aber wenn du den Geruch „alt“ mit „trocken“ verwechselst, läufst du Gefahr, langfristig zu zahlen — mit Renovierungskosten oder Gesundheit.
Kurz gesagt: Zeitung hilft kurz — aber erzeugt oft längerfristigen Schimmel.
Praktische Kleinigkeiten, die helfen
- Mattress-Protector (wasserdicht, atmungsaktiv) schützt bei Flecken und kann in Deutschland für 10–30 € gekauft werden.
- Regelmäßig Unterbett frei halten: Luftzirkulation verhindert „Taschen“ mit hoher Feuchte.
- Wenn du noch Zeitung nutzen willst: Nie direkt aufs Holz legen, sondern immer auf eine Plastikwanne mit Löchern legen und täglich kontrollieren.
By the way: In vielen Altbauwohnungen in Städten wie Berlin, Hamburg oder München sind Feuchteprobleme typisch — dichte Fenster plus alte Außenwände = Kondensations-Risiko. Das ist nicht deine Schuld, aber ein Reminder, aktiv zu werden.
Zum Abschluss: Entferne die Zeitung, messe die Luftfeuchte und entscheide nach Zahlen, nicht nach Gewohnheit. Kleine Investitionen (Hygrometer, Entfeuchter) sparen oft große Reparaturen.
Was hast du als Kind bei Oma gesehen — Zeitung unter dem Bett oder doch andere Tricks? Teile kurz deinen Erfahrungstipp in den Kommentaren.









