Gärtner verraten: Warum Sie im März schneiden müssen, nicht im Herbst

Deine Hecke sieht im Frühjahr kahl aus, obwohl du im Herbst noch geschnitten hast? Ich habe das oft beobachtet: der Herbst-Schnitt kostet Blüten, Energie und manchmal ganze Triebe. Lies jetzt weiter, denn gerade jetzt, im März, entscheidest du, ob Gartenarbeit belohnt oder bestraft wird.

Warum Herbst schneiden häufig schiefgeht

Viele schneiden direkt nach dem Sommer oder im Oktober — aus Zeitmangel oder weil es „praktisch“ wirkt. Ich habe in meiner Praxis aber gesehen, dass das oft nach hinten losgeht.

  • Frost schädigt frische Schnittstellen — die Pflanze kann nicht mehr richtig „heilen“.
  • Herbstschnitt stimuliert neues Wachstum, das vor Wintereinbruch anfriert.
  • Schnittwunden sind im feuchten Herbst anfälliger für Pilze und Schädlinge.

Kurz gesagt: Herbstschnitt ist oft ein Signal für Stress, nicht für Gesundheit.

Was im März anders ist — und warum das klappt

Im März sind die Risiken geringer und die Chancen größer. Ich habe beobachtet, dass Pflanzen jetzt deutlich schneller wieder austreiben — und zwar gesund.

  • Temperaturen steigen, Frosttage nehmen ab — Wunden verheilen besser.
  • Die Pflanze steht noch relativ ruhig, du siehst Knospen und kannst zielgerichtet schneiden.
  • Schädlinge sind noch nicht aktiv, Pilzsporen verhalten sich weniger aggressiv.

Stell dir den Schnitt wie einen Friseurbesuch vor: lieber kurz vor dem großen Styling (Austrieb) als mitten im Wintermantel.

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Für welche Pflanzen gilt das besonders?

  • Obstbäume (Apfel, Birne): Spätwinter/Frühjahr ist ideal.
  • Beetrosen und viele Strauchrosen: Schnitt kurz vor dem Austrieb.
  • Sommerblühende Sträucher (z. B. Buddleja, Sommerflieder): im März/April zurückschneiden.

Aber Achtung: Für einige Frühlingsblüher wie Forsythien oder alte Hortensien (Hydrangea macrophylla) gilt: nach der Blüte schneiden, nicht im frühen März.

Werkzeuge, Preise und wo du sie in Deutschland bekommst

Ein sauberer Schnitt beginnt mit dem richtigen Werkzeug. Ich habe mir in den letzten Jahren auf dem Wochenmarkt und bei OBI/BAUHAUS eine Auswahl an Geräten aufgebaut — das zahlt sich aus.

  • Amboss- vs. Bypass-Astschere: Für frisches Holz lieber Bypass.
  • Gartensäge für dicke Äste (3-Schnitt-Technik anwenden).
  • Desinfektionsmittel (70% Alkohol) für die Klingen — schützt vor Krankheitsübertragung.
  • Gute Qualität kostet in Deutschland meist zwischen 30 € und 120 € — lohnt sich langfristig.

Der praktische Hack: Schneiden im März — Schritt-für-Schritt

In meiner Praxis ist das die Methode, die immer funktioniert. Du brauchst 20–40 Minuten für ein mittelgroßes Beet oder einen Rosenstock.

  • Schritt 1: Warten, bis stabile Tagestemperaturen um die 5–10 °C sind — keine schweren Nachtfröste.
  • Schritt 2: Sichtkontrolle — tote, kranke oder gebrochene Triebe zuerst entfernen.
  • Schritt 3: Alte, dicke Äste bodennah entfernen, junge Triebe stehen lassen (Fördern von neuem Wachstum).
  • Schritt 4: Bei Rosen: schräg 0,5 cm über einer nach außen zeigenden Knospe schneiden.
  • Schritt 5: Große Schnitte mit der 3-Schnitt-Technik durchführen (Unter-, Mittelschnitt, dann erst absägen).
  • Schritt 6: Werkzeuge nach jedem starken Schnitt desinfizieren.

Life hack: Markiere im Spätsommer mit einer farbigen Gartenbinde die Teile, die du im nächsten März behalten willst — so siehst du beim Schnitt sofort, was alt und was frisch ist.

3-Schnitt-Technik kurz erklärt

  • 1. Schnitt von unten nach oben (kleine Kerbe),
  • 2. 2–3 cm weiter oben sägen (Hauptschnitt),
  • 3. Dann an der Bruchstelle abschneiden — verhindert Risse in der Rinde.

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Regionale Tipps für Deutschland

Das Klima in Hamburg ist anders als in Bayern. Ich passe meinen Schnitt je nach Region an — du solltest das auch.

  • Nördliche Küsten: eher früher im März, weil milde Winter.
  • Bayerische Höhenlagen: manchmal bis Ende März warten, wegen Spätfrösten.
  • Gute Bezugsquellen: lokale Baumschule, Wochenmarkt oder OBI/BAUHAUS — Probier Werkzeuge vor Ort.

Und denk an die Eisheiligen im Mai — aber das ist ein anderes Kapitel.

Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)

  • Zu tief schneiden = Wachstum verlieren. Tipp: lieber stufenweise schneiden.
  • Schnitte bei Nachfrost = Frostschäden. Tipp: Wetter lange genug beobachten.
  • Werkzeuge nicht desinfizieren = Krankheiten verbreiten. Tipp: immer kurz abreiben.

Schneiden ist wie Kochen — Timing und saubere Werkzeuge entscheiden, ob das Ergebnis lecker wird.

Letztes Wort

Ich habe gelernt: Wer im März schneidet, gewinnt Blüten, Form und weniger Ärger. Nicht alle Pflanzen brauchen März-Schnitt, aber für Obstbäume, Rosen und sommerblühende Sträucher ist es oft die bessere Wahl.

Und jetzt interessiert mich deine Erfahrung: Schneidest du im März oder im Herbst — und welches Ergebnis hast du bekommen?

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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