Du steckst Laptop, Kaffeemaschine und Weihnachtsbeleuchtung in eine Leiste und denkst: „Alles gut.“ Ich habe in meiner Praxis gesehen, wie genau diese Routine Küchen oder Homeoffices in Brand setzt.
Jetzt ist die Zeit, kurz zu prüfen: Manche Leisten sind tickende Zeitbomben — besonders in deutschen Haushalten mit Weihnachtslichtern, Heizlüftern oder vielen USB-Ladern. Lies weiter, sonst steckst du morgen vielleicht mehr als nur Kabel um.
Warum die falsche Steckdosenleiste gefährlich ist
Viele unterschätzen Wärmeentwicklung. Eine Steckdosenleiste ist kein Raumheizkörper, aber wenn Kontakte schlecht sind, wird aus Wärme schnell Feuer.
In meiner Erfahrung sind die häufigsten Ursachen: überlastete Leitung, schlechte Kontakte und minderwertige Schutztechnik. Und ja, das zeigt sich erst, wenn es zu spät ist.
So tickt das Problem technisch (kurz und verständlich)
- Deutsche Haushaltsstromkreise liefern 230 V bei 16 A – das entspricht maximal ~3.680 W. Überschreite das, und die Sicherung fliegt oder Leitungen werden heiß.
- Lockere Kontaktstellen wirken wie kleine Widerstände: sie erwärmen sich und können Kunststoff zum Schmelzen bringen.
- Billige Überspannungsschutz-Komponenten verbrennen still — du denkst, du bist geschützt, bist es aber nicht.
Woran du schlechte Mehrfachsteckdosen sofort erkennst
Viele übersehen Details, die ich in der Prüfung immer als erstes checke. Du kannst das auch in 60 Sekunden:

- Keine oder schwer lesbare Prüfzeichen (VDE, GS) — VDE- oder GS-Prüfzeichen sind kein Luxus, sondern Pflicht.
- Geringe Materialstärke, splitternder Plastikrand oder dunkle Verfärbungen bei Steckplätzen
- Verdrehte oder wackelige Steckdosen, knarzender Kontakt beim Einstecken
- Keine Angaben zur maximalen Belastung (A oder W)
- Keine Temperaturabsicherung/thermische Sicherung
Typische Schnittstellen zu Problemen — die du wahrscheinlich nutzt
- USB-Hubs mit vielen Billig-Ladeports: sie täuschen Leistung vor, werden aber heiß.
- Daisy chaining: mehrere Leisten hintereinander — das ist wie ein dünner Schlauch für Wasser, an dem du immer mehr dranhängst.
- Heizlüfter, Wasserkocher, Kaffeemaschine an einer Leiste — Nie mehrere Heizgeräte an eine Leiste!
Schneller Sicherheits-Check: 5 Schritte, die jeder machen kann
Mach das am besten jetzt, bevor du weiterliest:
- Zieh die Leiste aus der Wand und riech: nach Brandgeruch oder verschmortem Plastik? Dann weg damit.
- Prüf das Typenschild: steht dort >16 A oder ≥3.500 W? Wenn nicht, nicht für starke Verbraucher nutzen.
- Schau nach Verfärbungen, Rissen oder geschmolzenen Stellen an Stecker und Buchsen.
- Wackelt ein Stecker leicht? Dann besteht Funkenrisiko — entsorgen.
- Steck keine Leiste unter Teppich oder Möbel: Wärme staut sich und Kunststoff kann anfangen zu glimmen.
Mein Life-Hack: So sicherst du deine Home-Office- und Weihnachtsbeleuchtung-Setups
Ich habe das oft gesehen: Homeoffice mit Monitor, Laptop, Drucker und Kaffeemaschine an einer Leiste. So machst du es sicher:
- Schreib alle Geräte auf und notiere deren Leistungsaufnahme (Aufkleber am Netzteil). Addiere die Watt.
- Vergleichswert: eine gängige 16-A-Leiste verträgt max. ~3.680 W. Bleibt darunter — besser bei 70–80% Auslastung für Sicherheit.
- Für Heizgeräte oder Wasserkocher: direkt in die Wandsteckdose, nicht in die Leiste.
- Benutze Leisten mit thermischer Sicherung und VDE/GS-Label. Marken wie Brennenstuhl findest du in Obi/Hornbach oder bei MediaMarkt.
- Zweifel? Austausch gegen eine neue, geprüfte Leiste kostet in Deutschland oft nur 10–40 Euro — billiger als Brandschaden.
Step-by-step: Kurz-Check vor dem Kauf (3 Minuten)
- Lesen: Prüfzeichen vorhanden? (VDE/GS)
- Fühlen: Robuster Stecker, schweres Kabel (kein dünner Draht)
- Lesen: Max. Ampere/Watt steht auf dem Produkt
- Fragen: Hat die Leiste eine Kindersicherung und thermische Abschaltung?
Was du in Deutschland kaufen solltest — wo ich aufpasse
Ich empfehle Händler mit Rückgabemöglichkeit — Obi, Hornbach, MediaMarkt, Amazon (Achtung auf Fälschungen), oder Elektronikfachhandel. Bei Discountern wie Aldi/Lidl: check die Prüfzeichen besonders kritisch.

Marken, die in Tests häufiger sicher sind: Brennenstuhl, Hama, Bachmann. Aber: Nicht die Marke allein, sondern das konkrete Modell prüfen.
Was tun, wenn es schon raucht oder stinkt?
- Sofort ausstecken — wenn du nicht rankommst: Sicherung raus.
- Lüften und nichts mit Wasser löschen bei Elektroschäden. Feuerlöscher Klasse AB oder CO2 ist geeignet.
- Rufe den Notruf 112 bei offenem Feuer oder starker Rauchentwicklung.
- Dokumentiere das Gerät, entsorge es und melde ernsthafte Schäden deiner Versicherung.
Übrigens: Im Winter steigt das Risiko — mehr Lichterketten, Heizlüfter, längere Dunkelheit. Ich sehe im Januar jedes Jahr mehr Fälle.
Kurz-Checkliste zum Ausdrucken
- Prüfzeichen vorhanden? (VDE/GS)
- Max. Belastung ≥ Summe der Geräte
- Keine Verfärbungen, kein Geruch
- Keine Leiste unter Teppich, niemals daisy chain
- Heizgeräte direkt in Wanddose
Fazit
Eine Steckdosenleiste ist praktisch — und kann gefährlich sein, wenn du die falsche nutzt oder sie falsch einsetzt. In meiner Praxis rettet ein kurzer Check oft den Tag.
Was ist dir schon mal passiert mit einer Steckdosenleiste? Hast du einen Tipp oder ein Horror-Beispiel? Schreib es unten — das kann anderen Lesern helfen, einen Brand zu vermeiden.









