Dein Lieblingsparkett hat einen hässlichen Kratzer und im Internet fliegt dir sofort der Tipp mit Zahnpasta entgegen. Ich habe das ausprobiert — und gelernt, warum das oft schiefgeht. Lies das jetzt, bevor du mit der Tube loslegst: Du kannst den Schaden vergrößern oder Geld für eine richtige Reparatur sparen.
Warum Zahnpasta oft empfohlen wird — und wo’s schiefgeht
Viele DIY-Videos zeigen, wie Zahncreme Kratzer „verschwinden“ lässt. Ich habe das in meiner Berliner Wohnung getestet: Das Ergebnis sah anfangs besser aus, aber nach ein paar Tagen war die Stelle stumpf und heller als der Rest.
Zahnpasta wirkt wie ein feines Schmirgelpapier — die Schleifpartikel polieren Oberflächen. Das kann bei robusten Materialien funktionieren, aber Parkett hat unterschiedliche Oberflächen: lackiert, geölt oder mit Hartwachs behandelt. Hier ist das Problem:
- Lackiertes Parkett: Abrieb kann den Lack matt machen oder die Schutzschicht sogar durchbrechen.
- Geöltes Parkett: Die Creme kann in das Holz eindringen und dunkle oder helle Flecken hinterlassen.
- Hartwachs/versiegelte Flächen: Unkontrolliertes Reiben zerstört die Schicht und sorgt für sichtbare Stellen.
Was ich in der Praxis gelernt habe
In meiner Arbeit als Redakteur teste ich oft Haushaltstricks. Ergebnis: Manche Kratzer lassen sich tatsächlich kaschieren — aber nicht mit jeder Zahnpasta und nicht bei jedem Parkett.

- Weiße, nicht-gelartige Zahnpasta hat Schleifmittel; Gel-Zahnpasten sind oft sanfter, aber bringen kaum Effekt.
- Bei feinen Oberflächen sollte man immer erst an einer unauffälligen Stelle testen.
- Für sichtbare Tiefekratzer braucht man echte Reparatursets oder Fachleute.
Ein Bild, das hilft: stell dir Zahnpasta wie feinen Sand vor
Metaphorisch: Zahnpasta ist wie ein Kaffeefilter für Schmutz — nützlich, aber wenn du ihn mit grobem Kies benutzt, reißt er. Bei Parkett ist die Oberfläche der Filter.
Die sichere Alternative: Möbelpolitur und Reparatursets
By the way: Möbelpolitur ist nicht nur Glanz. Gute Produkte füllen kleine Kratzer und schützen die Oberfläche. In Deutschland bekommst du passende Polituren und Parkett-Reparatursets bei Obi, Hornbach, Bauhaus, DM (für Poliertücher) oder Ikea.
- Beeswax-/Carnauba-basierte Polituren: schützen und füllen leicht.
- Parkett-Reparaturstifte (farblich anpassbar): ideal für kleine, tiefe Kratzer.
- Reparaturkits mit Wärme-Spachtel für versiegelte Flächen: für Hartwachs- und Lackschäden.
Wichtig: Diese Produkte kosten in Deutschland meist nur zwischen 3–15 € und sind besser als ein Experimentierversuch mit Zahncreme.
Praktischer Life-Hack: So reparierst du einen feinen Kratzer — Schritt für Schritt
Ich habe diese Methode mehrmals erfolgreich benutzt. Sie passt für oberflächliche, nicht durchgehende Kratzer auf lackiertem Parkett.
- Was du brauchst: weiches Baumwolltuch, ein Wattestäbchen, weiße Möbelpolitur oder Parkett-Polierstift, optional Reparaturstift für Farbe (aus Obi/Hornbach).
Schritt-für-Schritt:

- Reinigen: Oberfläche mit leicht feuchtem Tuch abwischen, trocknen lassen.
- Testen: An einer unauffälligen Ecke zuerst kleine Menge Politur testen.
- Auftragen: Mit einem Wattestäbchen sparsam Politur in den Kratzer einarbeiten — nicht reiben wie bei Zahnpasta.
- Polieren: Nach 5–10 Minuten mit weichem Tuch im Faserverlauf leicht auspolieren.
- Farbanpassung: Falls notwendig, mit Reparaturstift tonmäßig angleichen und nochmals sanft polieren.
But there’s a nuance: Wenn der Kratzer tiefer ist als eine Delle deiner Hausnummer, brauchst du ein Komplett-Set oder Profi.
Do’s und Don’ts — kurz und praktisch
- Do: Immer testen, zuerst sanft arbeiten, auf Politur setzen.
- Don’t: Nicht mit grober Zahnpasta schrubben oder Benzin/Aceton verwenden.
- Do: Bei geöltem Parkett Fachberatung im Baumarkt (z. B. Hornbach) einholen.
- Don’t: Nicht überstürzt Fotos ins Internet posten, die den Schaden verschlimmern.
Kurze Checkliste vor der Aktion
- Art des Parketts bestimmen: lackiert oder geölt?
- Schichtdicke prüfen: Oberfläche matt oder glänzend?
- Kaufempfehlung: Politur oder Reparaturstift (3–15 €) statt teurem Spezialwerkzeug.
Fazit — kurz und ehrlich
Ja, Zahnpasta kann Kratzer kurzfristig kaschieren — aber oft macht sie mehr kaputt als gut. Ich habe gelernt: Testen, dann polieren, und bei Unsicherheit lieber 10 € in ein Reparaturset investieren als das Parkett ruinieren.
Und jetzt interessiert mich deine Erfahrung: Hast du schon Zahnpasta auf Parkett ausprobiert — Erfolg oder Desaster?









