Die Heizabrechnung im Winter trifft jeden Haushalt in Deutschland hart – besonders in Altbauwohnungen mit dünnen Außenwänden. Ich habe gesehen, wie eine einfache Veränderung die Raumtemperatur spürbar hält und die Kosten purzeln lässt. Lesen Sie weiter, weil Sie das jetzt sofort umsetzen können, bevor die nächste Rechnung kommt.
Warum das überhaupt funktioniert
Heizkörper wärmen auf zwei Wegen: durch Konvektion (warme Luft) und durch Strahlung (Infrarot). Wenn Ihr Heizkörper vor einer kalten Außenwand steht, geht ein großer Teil der Strahlungsenergie direkt in die Wand – und ist verloren.
Die Alufolie reflektiert diese Strahlung zurück in den Raum, ähnlich wie ein Spiegel für Wärme. Das heißt: weniger Wärme verschwindet in der Wand, die Räume bleiben schneller warm und Sie drehen die Heizung runter.
Wie viel sparen Sie wirklich?
- Bei einer schlecht gedämmten Außenwand und einem einzelnen beheizten Zimmer sind Einsparungen bis zu 30% möglich.
- In modernen Wohnungen mit guter Dämmung liegt der Effekt eher bei 5–10%.
- Der Realeffekt hängt ab von: Wanddicke, Fensterlage, Heizkörpergröße und Lüftungsverhalten.
Die häufigsten Fehler (die ich oft sehe)
- Küchenalufolie statt Dämmplatte verwenden – sieht billig aus und hält schlecht.
- Folie direkt auf die Wand kleben und dadurch Schimmel riskieren.
- Heizkörper komplett abdecken – das reduziert Konvektion und verschlechtert die Wärmeverteilung.

Das Material: Was kaufen in Deutschland
In Baumärkten wie OBI, Hornbach, Bauhaus oder online bei Amazon.de finden Sie passende Produkte unter Namen wie „Heizkörperreflektor“, „Aluminiumkaschierte Dämmplatte“ oder „Reflective Foil Insulation“.
- Billig: einfache Alu-Reflektorrolle (preiswert, kurzfristig ok).
- Besser: Schaumstoffplatte mit Aluminiumkaschierung (bessere Dämmwirkung, stabiler).
- Praktisch: selbstklebende Streifen oder wieder ablösbare Klettstreifen für Mietwohnungen.
Step-by-step: So mache ich es in meiner Wohnung
Das ist mein Standard-Protokoll — knapp, praktisch und ohne bohren.
- 1) Messen: Abstand von Heizkörperunterkante bis Boden und Breite zwischen den Rohranschlüssen nehmen.
- 2) Material wählen: 5–10 mm Aluminiumkaschierte Dämmplatte (bei Altbauzimmern lieber dicker).
- 3) Zuschneiden: Platte auf Maß schneiden (Stanleymesser oder Säge für dickere Platten).
- 4) Abstand lassen: Platte mit 1–2 cm Abstand zur Wand anbringen – so bleibt die Wand trocken.
- 5) Befestigung: wieder lösbare Montageklebestreifen oder Klett verwenden (ideal für Mieter).
- 6) Testen: Raum aufheizen, Fühlprobe an der Wand machen – spürbare Erwärmung nach 20–30 Minuten.
Tipp meinerseits: Statt Küchenrolle nehmen Sie die richtige Dämmplatte — Kosten meist unter 20–30 € pro Heizkörper, Amortisation oft innerhalb eines Winters.
Ein Detail, das viele übersehen
Hinter dem Heizkörper entsteht manchmal Kondensation an kalten Außenwänden. Übrigens, die dünne Alufolie kann Feuchtigkeit nicht puffern – deshalb die Dämmplatte mit Abstand anbringen. Das reduziert Schimmelrisiko und verbessert die Wirkung.

Schnelle Checkliste vor dem Anbringen
- Wand auf Feuchtigkeit/Muff prüfen.
- Heizkörper nicht komplett abdecken – Luftzirkulation muss bleiben.
- Bei Mietwohnung: lösbare Befestigung wählen.
- Vorher/ danach: Raumtemperatur und Thermostat-Einstellung notieren, um Einsparung zu messen.
Woher die 30% Zahl kommt — kurz erklärt
Die 30% sind kein universelles Versprechen, sondern ein realistischer Spitzenwert in ungünstigen Fällen: kalte Außenwand, großer Anteil Strahlungswärme, ungedämmte Fassade. In meiner Praxis habe ich Haushalte gesehen, die nahe an diesen Werten waren — vor allem in Altbauzimmern mit einem Fenster zur Straße.
Letzte Warnung
Alufolie ist kein Ersatz für echte Fassadendämmung. Wenn Ihr Haus massive Wärmeverluste hat, denken Sie an langfristige Maßnahmen (Dämmung, Fenster). Aber als kurzfristige, günstige Maßnahme ist das Reflektieren hinter dem Heizkörper sehr wirkungsvoll.
Probieren Sie es aus: Kaufen Sie eine Platte, montieren Sie sie an einem Zimmer und vergleichen Sie Ihre Verbrauchswerte vor und nach. Oft reicht das, um die Heizkosten im Alltag spürbar zu senken.
Haben Sie das schon einmal ausprobiert — oder wollen Sie es diese Woche testen? Schreiben Sie, wie viel Sie sparen konnten oder welche Probleme aufgetreten sind.









