Dein Kühlschrank läuft ständig und die Stromrechnung klettert? Ich habe das selbst beobachtet: Manche Geräte ziehen deutlich mehr Strom, weil der Kompressor kämpfen muss. Jetzt ist kein guter Zeitpunkt, das zu ignorieren — Strom kostet in Deutschland oft um die 0,35–0,45 €/kWh und jeder verlorene Prozentpunkt zählt.
In diesem Text zeige ich, was Backpulver (besser: Natron) tatsächlich leisten kann — und was ein Mythos ist. Kurz, praktisch und ohne unnötigen Feng Shui-Kram.
Warum der Kompressor heimlich zum Kostenfresser wird
Der Kompressor ist das Herz des Kühlschranks. Wenn Wärme nicht abgeführt wird, muss er härter arbeiten — mehr Strom, mehr Verschleiß, mehr Lärm.
- Staub und Fett auf den Kondensatorspulen isolieren wie eine Wolldecke.
- Zu enge Positionierung an der Wand verhindert den Luftaustausch.
- Dichtungen oder zu niedrige Temperaturen zwingen das Gerät zu längeren Laufzeiten.
Ich habe bemerkt
In meiner Praxis sieht man oft dasselbe: ein paar Minuten Pflege und einfache Tricks senken Laufzeit und Verbrauch spürbar. Nicht spektakulär — aber effizient.
Backpulver vs. Natron: Das wichtige Missverständnis
Viele sagen „Backpulver“ — in Deutschland ist das aber nicht dasselbe wie „Natron“.

- Backpulver enthält Zusätze für’s Backen. Für Reinigungszwecke ist Natron (Natriumhydrogencarbonat) geeigneter.
- Natron löst Fett und neutralisiert Gerüche, ist in Supermärkten wie Edeka, Rewe oder Discountern (Aldi, Lidl) erhältlich.
Was Backpulver/Natron wirklich kann — und was nicht
Kurz und ehrlich: Natron hilft beim Reinigen und Geruchsbinden, es ersetzt aber keinen fachgerechten Service. Es ist eher ein Nebenkriegsschauplatz fürs Stromsparen.
- Richtig angewendet: entfernte Verschmutzung verbessert die Wärmeabgabe der Spulen.
- Nicht hilfreich: Einfach etwas Pulver auf den Kompressor streuen — das kann Feuchtigkeit anziehen oder elektrische Teile verschmutzen.
- Wichtig: Regelmäßige Reinigung & gute Belüftung wirken viel stärker auf den Verbrauch als Duft- oder Haushalts-Tricks.
Konkreter Life-Hack: So reinigst du Kompressor und Kondensatorspulen sicher (Schritt-für-Schritt)
Das ist der Teil, den ich dir aus eigener Erfahrung empfehle — funktioniert in Berliner Altbauküchen genauso wie in Neubauwohnungen.
- Schritt 1: Gerät vom Strom trennen. Sicherheit zuerst — immer Stecker rausziehen.
- Schritt 2: Rückseite freiräumen — mindestens 5–10 cm Platz zur Wand schaffen.
- Schritt 3: Groben Staub mit einer weichen Bürste oder dem Staubsauger entfernen (Fugendüse).
- Schritt 4: Bei hartnäckigem Schmutz Natronpaste anrühren (1 Teil Natron + 1 Teil Wasser), auftragen, kurz einwirken lassen, mit einem feuchten Tuch abwischen.
- Schritt 5: Komplett trocknen lassen, anschließen, Gerät wieder in Betrieb nehmen.
Wenn du kein Natron kaufen willst: in Baumärkten wie Hornbach, OBI oder Toom kriegst du auch spezielle Coil-Cleaner. Aber die Natron-Variante ist günstig und umweltfreundlich.
Bonus-Tipp
- Stelle eine offene Schale mit Natron neben (nicht auf) den Kompressor, um Gerüche zu binden — nicht ins Gerät kippen.

Weitere einfache Hebel, die wirklich Strom sparen
- Temperatur prüfen: Kühlschrank ~7°C, Gefrierfach -18°C. Kälter = mehr Verbrauch.
- Dichtungen checken: Kerze oder Papier-Test (Papier einlegen, Tür schließen, ziehen — sitzt die Dichtung fest?).
- Standort optimieren: Nicht neben Herd oder auf Südseite, gute Luftzirkulation gewährleisten.
- Türverhalten: Häufiges, langes Öffnen ist heimlicher Verbrauchstreiber.
In der Praxis reichen diese Maßnahmen oft, um die Laufzeit drastisch zu reduzieren — das ist wie beim Auto: regelmäßiges Service statt ständigem Tanken.
Die Risiken — kurz und ehrlich
- Nie Pulversubstanzen direkt an elektrische Bauteile streuen.
- Bei Fremdgeräuschen, Ölflecken oder auslaufender Kühlflüssigkeit: Profi rufen (Kältemittel ist heikel).
- Garantie: Bei neueren Geräten gilt: vor Eingriffen die Herstellergarantie prüfen.
By the way: In Mietwohnungen in Deutschland solltest du Veränderungen am Gerät mit dem Vermieter abstimmen — besonders wenn es ein Einbaugerät ist.
Fazit — was wirklich zählt
Backpulver/Natron ist kein Zauberstab gegen Stromfresser, aber ein nützliches Werkzeug im Reinigungs-Kit. Die echte Einsparung kommt von sauberer Luftzirkulation, sauberen Spulen und korrekter Einstellung.
Ich habe weniger „Wundertüten“-Tipps gegeben und mehr überprüfbare Schritte. Probier die Reinigung aus — in vielen Haushalten spürbar, manchmal sogar messbar in Kilowattstunden.
Und du? Hast du schon einmal Natron am Kühlschrank verwendet — oder andere Tricks ausprobiert, die tatsächlich geholfen haben? Teile deine Erfahrungen unten.









