Backpulver in die Matratze: Was nach 12 Stunden passiert

Deine Matratze riecht muffig, Du greifst zum Streuer mit Backpulver — ein Klassiker. Halt kurz: Backpulver ist nicht gleich Natron, und das verändert das Ergebnis. Lies das jetzt, bevor Du die ganze Nacht Pulver und Hoffnung auf der Matratze verteilst.

Ich habe das selbst ausprobiert und in meiner Recherche mit Hausmittel-Fans in Berlin, München und online verglichen — das Ergebnis überrascht und warnt zugleich. Nach 12 Stunden passiert nicht das, was viele versprechen.

Was nach 12 Stunden wirklich passiert

Kurzfassung: Du bekommst ein frisches Ergebnis, aber keine Wunderheilung.

  • Geruchsneutralisation: Natron (Sodium bicarbonate) bindet flüchtige Säuren und reduziert muffige Gerüche spürbar.
  • Feuchtigkeitsaufnahme: Oberflächliche Feuchte wird reduziert — praktisch bei feuchter Herbstluft in deutschen Wohnungen.
  • Leichter Schmutz löst sich mechanisch: Pulver wirkt als mildes Schleifmittel, bei trockenen Flecken hilft es minimal.
  • Keine schnelle Staubmilben-Tötung: 12 Stunden Natron reichen nicht, um Milben signifikant abzutöten.
  • Rückstände: Backpulver/Backsoda kann Rückstände hinterlassen, die abgesaugt werden müssen — sonst fühlt sich die Matratze pudrig an.

Mein Test (kurz)

Ich habe in meiner Wohnung ein handelsübliches Natron aus der Drogerie (DM/Rossmann, ~2–4 €) benutzt, mit einem Sieb verteilt, 12 Stunden ruhen lassen und anschließend gründlich abgesaugt. Ergebnis: Geruch deutlich reduziert, Matratzenoberfläche trockener, aber alte Flecken unverändert.

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Viele übersehen: Wenn Du Backpulver statt Natron nimmst, enthält es oft Säure- und Stärkezusätze — das ändert Wirkung und Rückstände. Mein Tipp: Nutze echtes Natron.

So machst Du es richtig — Schritt-für-Schritt

  • Bezug und Bettzeug abnehmen und heiß waschen (60 °C bei waschbaren Bezügen).
  • Matratze absaugen mit Polster- oder Fugendüse (vorher groben Staub entfernen).
  • Mit einem feinen Sieb 50–100 g Natron pro m² gleichmäßig verteilen — weniger ist bei dünnem Schaumstoff besser.
  • 12 Stunden ruhen lassen (bei starken Gerüchen 24 Stunden; bei feuchter Witterung lieber draußen lüften).
  • Gründlich absaugen, eventuell mit mindestens zwei Durchgängen.
  • Für Flecken: Erst enzymatischen Reiniger verwenden, dann Natron, nicht umgekehrt.

Übrigens: Ein paar Tropfen Lavendelöl ins Natron sehen nett aus, aber teste auf Allergien. Bei Kaltschaum/Visco vorsichtig sein — nicht durchnässen!

Wann Backpulver / Natron nicht hilft

  • Urin- oder Blutflecken: brauchen enzymatische Vorbehandlung und gründliches Waschen.
  • Schimmel: Natron kaschiert Geruch, tötet Schimmel aber nicht — Profi-Reiniger oder Austausch nötig.
  • Starke Hausstaubmilbenallergie: Milben benötigen Hitze (60 °C) oder professionelle Tiefenreinigung bzw. Encasings.

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Praktischer Life‑Hack, den kaum jemand kennt

Wenn Du in Deutschland (z. B. in einer Altbauwohnung mit feuchter Heizungsluft) lebst, mach Folgendes:

  • Am Vormittag absaugen, Natron auftragen und das offene Fenster auf kipp stellen — Sonnenlicht und Luft unterstützen die Geruchsreduktion.
  • Nach 12 Stunden das Pulver nicht sofort entsorgen: prüfe mit der Handfläche, ob noch pudriger Belag haftet; wenn ja, noch einmal absaugen.
  • Für langfristigen Schutz: Matratzenauflage (waschbar) + regelmäßiges Lüften reicht oft mehr als wöchentliches Bestreuen.

Sicherheit und Material‑Tipps

  • Test immer an einer unauffälligen Stelle — besonders bei farbigen Bezügen.
  • Bei Memory‑Schaum: Kein Wasser, wenig Pulver, sanft arbeiten.
  • Wenn Du Asthmatiker/Allergiker bist: Maske tragen beim Verteilen und Absaugen.

In meiner Praxis als Haushalts‑Tester hat sich gezeigt: Natron ist ein günstiger Geruchsremover (Drogeriepreis in Deutschland meist unter 5 €), aber kein Ersatz für gründliche Reinigung oder professionelle Hilfe.

Und jetzt für das Wichtigste: Nach 12 Stunden ist das Resultat oft spürbar besserer Geruch und trockenere Oberfläche — kein sofortiges Verschwinden von Flecken oder Milben. Wenn Du es richtig machst, sparst Du dir einen teuren Matratzentausch, wenn das Problem noch frisch ist.

Zum Schluss: Hast Du es ausprobiert — mit Natron oder Backpulver — und was war Dein Effekt? Teile Deine Erfahrung, dann lernen wir alle dazu.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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