Darum gießen Sie Ihre Pflanzen im Winter völlig falsch

Viele Pflanzenfreunde denken im Winter: weniger Licht = weniger Gießen. Trotzdem ertrinken Zimmerpflanzen in dieser Zeit heimlich. Der Grund ist kein Naturgesetz, sondern ein Haltungsfehler, den ich selbst jahrelang gemacht habe. Nach ein paar verlorenen Monstera- und Calathea-Blättern habe ich meine Strategie radikal umgestellt — und meine Pflanzen danken es.

Was im Winter wirklich anders ist

Im Winter verlangsamt sich das Wachstum, die Verdunstung nimmt ab, und die Wurzeln sind weniger aktiv. Das heißt: Boden bleibt länger feucht, Wasser staut sich, Sauerstoff wird knapp — perfekte Bedingungen für Wurzelfäule und Pilze.

Zusätzlich sind Temperaturen am Fenster oft deutlich niedriger als die Raumluft. Kaltes Gießwasser oder feuchte Töpfe auf kalten Fensterbänken schaden den Wurzeln zusätzlich.

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Die häufigsten Fehler

  • Zu häufiges Schleifen — kleine Schlucke Wasser jeden zweiten Tag statt einmal durchdringend gießen.
  • Gießen mit kaltem Leitungswasser direkt aus dem Hahn.
  • Pflanzen dauerhaft im Wasser stehen lassen (Vogelfutter- oder Untersetzer voll).
  • Unterschätzung der Lichtmenge: gleiche Gießmenge wie im Sommer beibehalten.
  • Ungeeignete Erde oder Töpfe ohne Abzugslöcher.

Wie Sie im Winter richtig gießen — konkrete Schritte

  1. Prüfen statt raten: Drücken Sie mit dem Finger 2–3 cm tief in die Erde. Fühlt sie sich trocken an, dann gießen.
  2. Wasserumfang: Lieber seltener und gründlich als oft und wenig. Gießen, bis Wasser aus dem Abfluss läuft, dann überschüssiges Wasser ablaufen lassen.
  3. Wassertemperatur: Zimmerwarm verwenden. Lassen Sie Leitungswasser kurz stehen, wenn möglich.
  4. Staunässe vermeiden: Untersetzer nach ca. 15–30 Minuten leeren. Keine Pflanzen über längere Zeit im Wasser lassen.
  5. Licht und Standort berücksichtigen: Auf hellen Südfenstern braucht es mehr Wasser als in dunklen Fluren.

Spezielle Pflanzengruppen — was Sie beachten sollten

  • Sukkulenten und Kakteen: Im Winter fast nicht gießen. Komplett austrocknen lassen, dann sparsam nachfeuchten.
  • Bromelien und Farne: Brauchen höhere Luftfeuchte, aber keine nassen Wurzeln — feuchte Luft, nicht nasser Boden.
  • Palmen und große Blattpflanzen (Monstera, Ficus): Geringere Frequenz, dafür einmal durchdringend gießen.
  • Orchideen: Wasser per Umtopfen oder Tauchen — Staunässe am Topfboden vermeiden.

Praktische Hilfsmittel und kleine Tricks

  • Feuchtigkeitsmesser: Günstig bei OBI, Hornbach oder Pflanzen-Kölle — misst zuverlässig und erspart Vermutungen.
  • Drainageschicht: Blähton oder Tongranulat im Topfboden hilft gegen Staunässe.
  • Zimmerwarmes Regenwasser sammeln (Balkon) — besser für empfindliche Blattpflanzen als hartes Leitungswasser.
  • Wärmende Untersetzer vermeiden: Sie erhöhen Verdunstung und täuschen Trockenheit vor.

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Ein kurzes reales Beispiel

Meine Calathea stand zwei Jahre an einem Nordfenster — ständig leicht feucht. Jedes Frühjahr litt sie unter Wurzelbruch. Nachdem ich auf Kontrolle mit Feuchtigkeitsmesser und weniger häufiges, aber gründliches Gießen umgestiegen bin, kamen die neuen Blätter kräftiger zurück. Manchmal sind es einfache Beobachtungen, nicht neue Produkte, die helfen.

Fazit

Im Winter ist weniger oft mehr: weniger Gießen, genaueres Prüfen, warmer Wassereinsatz und kein stehendes Wasser. Mit ein paar einfachen Maßnahmen vermeiden Sie Wurzelfäule und kranke Blätter — und Ihre Pflanzen überstehen die dunkle Jahreszeit deutlich entspannter.

Haben Sie eigene Winter-Gieß-Fehler erlebt? Teilen Sie Ihre Erfahrungen unten — oder speichern Sie den Artikel, wenn Sie beim nächsten Gießgang unsicher sind.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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