Dieser Fehler ruiniert Ihre Zimmerpflanzen im Winter

Im Herbst wird alles ruhiger – außer Ihre Gießgewohnheiten. Das Problem, das ich jede Saison bei Kundinnen, Freunden und im eigenen Wohnzimmer sehe: Viele behandeln Pflanzen im Winter wie im Hochsommer. Kurz gesagt: Überwässerung tötet mehr Zimmerpflanzen als kalte Fensterbänke oder Spinnmilben.

Der Fehler, den fast alle machen

Sie gießen nach Uhr oder nach Gefühl statt nach Bedarf. Die Heizung läuft, die Luft wird trocken, aber das Substrat hat weniger Verdunstung und die Pflanzen wachsen langsamer. Ergebnis: stehende Nässe, faulende Wurzeln, gelbe Blätter.

Warum gerade im Winter?

  • Weniger Licht → weniger Photosynthese → geringerer Wasserbedarf.
  • Heizungsluft trocknet nur die Oberfläche, nicht den Wurzelbereich.
  • Kaltes, nasses Substrat fördert Pilze und Wurzelfäule.

Eine einfache Faustregel: Viele tropische Zimmerpflanzen benötigen im Winter 30–50 % weniger Wasser als im Sommer. Das heißt nicht „nie gießen“, sondern: sorgfältiger prüfen.

Wie Sie Ihre Pflanzen wirklich gießen sollten

Gießpläne sind bequem, aber tödlich. Nutzen Sie diese drei Tests, bevor Sie zur Gießkanne greifen:

  • Fingerprobe: Stecken Sie den Zeigefinger 2–3 cm tief in die Erde. Fühlt sich das Substrat feucht an, warten.
  • Topfgewicht: Heben Sie den Topf, wenn er deutlich leichter ist als nach dem letzten Gießen — dann Wasser geben.
  • Feuchtigkeitsmesser: Investition ~10–20 Euro; nützlich für Orchideen, Calathea & Co.

Gießen Sie lieber durchdringend und entfernen Sie überschüssiges Wasser aus Untersetzer oder Übertopf nach 30 Minuten. Stehendes Wasser ist die Hauptursache für Wurzelfäule.

Praktische Tipps, die wirklich helfen

  • Topf mit Abflussloch verwenden — das ist kein Luxus, das rettet Pflanzen.
  • Substrat kontrollieren: Alte, verdichtete Erde lässt Wasser nicht ablaufen. Umtopfen in lockeres Substrat ist oft die beste Prävention (Frühjahr oder wenn sichtbar nötig).
  • Bei Heizkörpernähe: Abstand halten oder Untersetzer mit Wasser verdunsten lassen, um Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Düngen im Winter reduzieren oder ganz aussetzen — düngen fördert Wachstum, das Energie und Wasser braucht.

Was tun, wenn es schon zu spät ist?

Erkennen Sie Wurzelfäule rechtzeitig: matschige, braune Wurzeln, fauliger Geruch, welke Blätter trotz feuchter Erde. So handeln Sie:

  1. Topf vorsichtig ausgraben, alte Erde entfernen.
  2. Faulige Wurzeln mit sauberen Scheren abschneiden.
  3. Frisches, gut drainierendes Substrat verwenden und in einen sauberen Topf setzen.
  4. Kein Gießen für einige Tage, dann sparsam beginnen und genau beobachten.

Kleine Extras, die helfen

Ich empfehle bei problematischen Fenstern (z. B. kalte/zugige Altbau-Fenster in Hamburg oder Berliner Südfenstern) einen einfachen Hygrometer zu kaufen und die Pflanzen saisonal umzusetzen. Bei Pflegefragen ist oft der Gang zu Dehner oder OBI sinnvoll — die Berater dort sehen ähnliche Fehler ständig.

Ein überraschender Tipp: Einige Pflanzen (z. B. Sansevieria, Zamioculcas) verzeihen Über- oder Unterwässerung besser als viele modische Tropicals. Wenn Sie Anfänger sind, wählen Sie robuste Sorten oder fragen gezielt nach winterharten Zimmerpflanzen im Fachhandel.

Winterpflege ist keine Raketenwissenschaft, aber sie verlangt Aufmerksamkeit und Anpassung. Weniger Gießen, mehr Beobachtung — das ist die Formel, die Ihre Grünlinge durch die kalte Jahreszeit bringt.

Haben Sie einen Winter-Fail selbst erlebt? Teilen Sie Ihre Geschichte oder fragen Sie nach konkreten Pflanzen in den Kommentaren — ich antworte gern und ehrlich.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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