Wussten Sie, dass das klassische Tagebuchschreiben sogar kontraproduktiv sein kann? Viele nutzen Journaling, um sich zu sortieren, ihre Ziele zu setzen oder Stress abzubauen – doch ein bestimmter Fehler bringt oft mehr Frust als Klarheit. Das hätte ich anfangs nie gedacht.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie echte Blockaden auflösen und warum ein übersehener Aspekt beim Journaling entscheidend ist. Das Beste daran: Mit kleinen Veränderungen wird Ihr Notizbuch endlich zu dem Werkzeug, das Sie wirklich weiterbringt.
Was beim Journaling schiefgehen kann
Journaling hat gerade ein regelrechtes Comeback – vom Self-Care-Trend auf Instagram bis zu den Ratgebern im Buchhandel. Doch die meisten beginnen voller Motivation, landen aber schon nach kurzer Zeit im Frust. Warum? Das Problem ist oft der innere Kritiker, der Sie beim Schreiben ständig kontrolliert. Sie formulieren um, streichen, formulieren wieder – am Ende fühlt sich Ihr Journal wie ein Bewerbungsschreiben an: künstlich, steif, wenig inspirierend.

Der größte Fehler: Für das Publikum, nicht für sich selbst schreiben
Dieser Punkt unterschätzt fast jeder: Viele schreiben ihr Journal so, als müsste es später jemand anders lesen. Unbewusst beginnt man, die eigenen Gedanken zu zensieren, zu glätten oder sie „schöner“ darzustellen, als sie eigentlich sind. Die Folge? Authentizität und echte Verarbeitung bleiben auf der Strecke.
Warum das blockiert
- Selbstzensur: Sie filtern negative Gefühle heraus und nehmen sich die Chance, echte Klarheit zu gewinnen.
- Druck statt Entlastung: Anstatt Ballast abzuwerfen, fühlen Sie sich verpflichtet, „perfekt“ zu schreiben.
- Oberflächliche Ergebnisse: Ziele, Gedanken und Emotionen werden nicht wirklich reflektiert – das Notizbuch verstaubt.
So gelingt Journaling, das wirklich hilft
Als erfahrener Coach empfehle ich meinen Klient:innen immer einen Perspektivwechsel: Schreiben Sie radikal ehrlich und nur für sich selbst. Ihr Journal ist Ihr sicherer Raum, niemand außer Ihnen wird es je lesen! Die folgenden Tipps helfen beim Einstieg:
Praktische Tipps für authentisches Journaling
- Beginnen Sie Ihre Sitzung mit der festen Zusage: „Keiner wird das lesen außer ich.“
- Erlauben Sie sich Fehler, unvollständige Sätze oder wilde Gedankensprünge – Perfektion ist hier fehl am Platz.
- Wählen Sie spontane Journal-Fragen wie: „Was beschäftigt mich gerade wirklich?“ oder „Welche unangenehme Wahrheit will ich nicht aufschreiben?“
- Schreiben Sie für 5–10 Minuten am Stück ohne abzusetzen, egal wie „banal“ oder „chaotisch“ es wirkt.
- Vergessen Sie grammatikalische Regeln – schreiben Sie so, wie Sie sprechen und fühlen.

Plus: Der „Wau“-Effekt aus der Wissenschaft
Studien zeigen, dass ehrlich-emotionales Journaling – ohne Rücksicht auf Leser oder Form – den Stresslevel messbar senkt und Ihre Kreativität anregt (Pennbaker et al., Universität Texas). Es lohnt sich also doppelt, diesem Fehler bewusst auszuweichen!
Fazit: Trauen Sie sich, unperfekt zu schreiben
Vergessen Sie den Druck, ein „Vorzeige-Journal“ zu führen. Gerade im Unvollkommenen steckt oft die größte Kraft zur Veränderung. Probieren Sie es aus: Schreiben Sie heute Abend 10 Minuten ohne Filter! Vielleicht entdecken Sie dabei ganz neue Seiten an sich selbst.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Journaling gemacht? Teilen Sie Ihre Tipps oder Stolperfallen gerne in den Kommentaren!









