Du denkst, kürzer = ordentlicher? Ich habe beobachtet, dass genau dieses Denken die meisten Rasen ruiniert. Viele übersehen eine winzige Einstellung am Rasenmäher — und am Ende zahlt man für Nachsaat, Dünger und ständige Reparaturen.
Jetzt ist Frühlingszeit in Deutschland: Regen, Sonne, schnelles Wachstum. Wenn Du das hier nicht jetzt änderst, kann das im Sommer richtig teuer werden.
Warum das Kurzschneiden so teuer wird
Der häufigste Fehler: Rasen zu kurz schneiden. In meiner Praxis sehe ich das immer wieder — Hausbesitzer drehen den Mäher auf die niedrigste Stufe und erwarten perfekten Rasen.
Was genau passiert mit dem Rasen
- Die Wurzelmasse schrumpft, weil die Pflanze weniger Blattfläche zur Fotosynthese hat.
- Mehr Bodenfeuchtigkeit verdunstet — das macht den Rasen anfälliger für Trockenstress und Hitze.
- Unkraut und Moos bekommen Licht und breiten sich aus.
- Beschädigte Halme heilen schlecht, Krankheiten greifen leichter an.
Warum das Geld kostet
- Nachsaat und Rollrasen kosten schnell ca. 50–200 € für eine kleine Fläche (50–100 m²) in Baumärkten wie Obi oder Hornbach.
- Dünger, Bodenverbesserer und Arbeitszeit summieren sich, wenn das Problem nicht früh erkannt wird.
- Professionelle Rasenpflege (Vertikutieren, Aerifizieren) kann zusätzliche 100–300 € kosten.
Wie die Profis es wirklich machen
Viele Profi-Gärtner in Deutschland stellen den Mäher nicht auf „kurz“, sondern auf einen bestimmten Wert — je nach Saison. Ich habe bemerkt: Wer das 1/3-Prinzip nutzt, spart sich später die große Rechnung.

- 1/3-Regel: Schneide niemals mehr als ein Drittel der Halmlänge auf einmal.
- Im Sommer die Schnitthöhe auf 4–5 cm einstellen; bei Trockenheit sogar 6 cm.
- Im Frühjahr kurz aber nicht radikal mähen, damit die Gräser kräftig wachsen.
- Schärfe die Messer: Stumpfe Klingen reißen Halme — das führt zu Krankheiten.
- Mähe nur trockenen Rasen; nasser Schnitt verklumpt und belüftet schlecht.
Der 5-Minuten-Check vor jedem Mähen (So geht’s Schritt für Schritt)
Mach das jedes Mal kurz vor dem Mähen — ich mache das so bei allen Kunden:
- 1. Schau auf die Schnitthöhe am Mäher und stelle sie auf 4–5 cm.
- 2. Entferne grobe Steine oder Äste — das schützt die Klinge.
- 3. Prüfe die Klinge: Wenn sie nicht scharf ist, feilen oder beim Baumarkt schärfen lassen.
- 4. Mähe bei trockener Oberfläche, früh morgens oder späten Nachmittag.
- 5. Wechsle das Mähmuster jede Woche, um Bodenverdichtung zu vermeiden.
Ein Hack, den kaum jemand nutzt
Viele übersehen das: Statt Schnittgut zu sammeln, einfach mulchen — aber richtig.
- Mulchfunktion einschalten oder Mulchmesser nutzen.
- Nur bei trockenem, nicht zu hohem Gras mulchen.
- Das Schnittgut bleibt als Düngezusatz auf dem Rasen und spart Dir eine Düngergabe.
Übrigens: Wenn Dein Rasen bereits geschädigt ist, hilft oft eine Kombination aus Aerifizieren, Nachsäen und einer Leichtdüngung im Herbst — billiger als komplett neu anzulegen.

Spezielle Hinweise für deutsche Gärten
In Norddeutschland kommt häufig Moos durch saure Böden und Staunässe. In Süddeutschland ist der Sommer öfter trocken — dort gilt: Schnitthöhe erhöhen.
- Boden-Test-Kits bekommst Du bei Obi, Hornbach oder toom — pH-Wert prüfen lohnt sich.
- Samenmarken wie Kiepenkerl oder Compo sind in Deutschland leicht verfügbar.
- Für kleine Reparaturen gibt es günstige Rollrasen-Angebote in Baumärkten oder regionalen Gärtnereien.
Fehler vermeiden — Checkliste fürs ganze Jahr
- Mähen: Nie mehr als 1/3 der Höhe entfernen.
- Klingen: Mindestens einmal pro Saison schärfen.
- Muster: Jede Woche die Richtung wechseln.
- Mulchen: Schnittgut als natürlichen Dünger nutzen.
- Nachsäen: Im Herbst statt im Hochsommer durchführen.
Was ich aus meiner Erfahrung mitnehme
Ich habe gesehen, wie aus einem schönen Rasen innerhalb einer Saison eine Flickenteppich wurde — weil der Besitzer auf „Kurz“ stellte. Das kostet wirklich Geld, und zwar vermeidbar.
Das beste Investment ist nicht der neue Mäher, sondern ein kurzes Umdenken: höher schneiden, regelmäßig schärfen, Mulchen. Das schont den Rasen und Deinen Geldbeutel.
Und jetzt bist Du dran: Wie kurz mähst Du Deinen Rasen — und hast Du schon einmal wegen zu kurzem Schnitt nachsäen müssen?









