Gartengeheimnis verraten: Die perfekte Komposterde selber machen

Wussten Sie, dass aus zwei Eimern Küchenabfälle und ein paar Laubhaufen in drei Monaten nährstoffreiche Erde werden können? Viele Hobbygärtner unterschätzen, wie schnell sich gute Komposterde ansetzen lässt — wenn man ein paar Grundregeln kennt. Ich habe in meinen Schrebergärten in Berlin und München jahrelang experimentiert und verrate Ihnen hier, wie Sie zuverlässig fruchtbaren Humus herstellen.

Warum selber kompostieren?

Kompost verbessert die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und reduziert die Notwendigkeit für Mineraldünger. Außerdem sparen Sie Entsorgungskosten und geben Küchen- und Gartenabfällen einen Nutzen statt sie wegzuwerfen. Gerade in städtischen Gärten ist das eine einfache Art, nachhaltig zu handeln.

Das Grundrezept: Was rein darf — und was nicht

Die beste Komposterde entsteht, wenn Kohlenstoff- und Stickstoffquellen im richtigen Verhältnis kombiniert werden. Denken Sie einfach in „braun“ und „grün“:

  • Grün: Küchenabfälle ohne Fleisch, Kaffeesatz, frische Grasschnitte, Pflanzenreste — stickstoffreich.
  • Braun: Herbstlaub, Zweige, Stroh, Zeitungspapier oder Karton zerrissen — kohlenstoffreich.

Was nicht in den Kompost gehört: Fleisch, Knochen, Milchprodukte, stark kranke Pflanzen und Unkraut mit reifen Samen. Kleine Mengen von Eierschalen oder Zitrusfrüchten sind aber unproblematisch.

Die ideale Mischung und Technik

Zielen Sie auf ein Volumenverhältnis von etwa 1 Teil Grün zu 2–3 Teilen Braun. Feine Zerkleinerung beschleunigt den Prozess — schneiden oder häckseln Sie grobe Äste. Eine Schichtstruktur hilft:

  • Unterste Schicht: grobe Zweige für Belüftung
  • Darauf abwechselnd: grüne Materialien und braune Schichten (je 10–20 cm)
  • Oben: etwas Erde oder fertiger Kompost zur Besiedelung mit Mikroorganismen

Temperatur, Feuchte und Wenden — die drei Hebel

Hitze ist Ihr Freund: Bei der sogenannten Heißkompostierung steigt die Temperatur auf 55–65 °C — das tötet Samen und Krankheitserreger ab und beschleunigt die Reifung. Mit regelmäßigem Wenden (alle 1–2 Wochen) erreichen Sie das in 2–3 Monaten. Wer weniger Arbeit investieren möchte, lässt einen Haufen kalt reifen — das dauert 6–12 Monate.

Feuchtigkeit ist ebenso entscheidend. Der Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgewrungener Schwamm — nicht trocken, aber auch nicht tropfend. Bei Trockenheit sprühen, bei Staunässe mehr grobes Material einbringen.

Praktische Hilfsmittel und Tipps aus der Praxis

Ein Thermometer für den Kompost ist eine kleine Investition, die großen Nutzen bringt — bei OBI, Bauhaus oder Dehner finden Sie Modelle für den Garten. Ein Gartensägebock oder Häcksler zahlt sich aus, wenn Sie viele Äste haben.

  • Für kleine Balkone: Bokashi-Eimer oder Kompostwürmer (Wurmkompostierung) nutzen.
  • Für Familiengärten: Ein Komposter mit drei Kammern erleichtert das Rotationsprinzip.
  • Bei Geruchsproblemen: zu viel Grün? Dann mehr braunes Material und öfteres Wenden.

Wann ist der Kompost fertig?

Fertiger Kompost riecht erdig, hat eine krümelige Struktur und kaum noch erkennbare Pflanzenreste. Wenn Sie sich unsicher sind: sieben Sie die Erde und nutzen Sie das Grobe erneut als Ausgangsmaterial. Fertige Komposterde streuen Sie sparsam auf Beetflächen oder mischen sie 1:3 mit Pflanzerde für Gemüse.

Ein praktischer Zeitplan

Mein Standardablauf in der Saison:

  • Frühjahr: Grobe Aufräumarbeiten, Haufen anlegen, häckseln.
  • Sommer: Regelmäßig wässern und mindestens einmal wöchentlich wenden für Heißkompost.
  • Herbst: Laub als braune Schicht sammeln und über Winter reifen lassen.

Kleiner „Wow“-Fakt zum Schluss: Mit aktiver Heißkompostierung können Sie aus Küchen- und Gartenabfällen in wenigen Monaten humusreiche Erde gewinnen — und das mit minimalen Kosten.

Probieren Sie es aus: Legen Sie heute einen kleinen Haufen an und berichten Sie in den Kommentaren, welche Mischung bei Ihnen am besten funktioniert. Gerne teile ich Ratschläge zu speziellen Problemen — von Würmern bis zu Geruchsfragen.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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