Ihre Zimmerpflanzen sterben im Winter? Das ist der häufigste Fehler

Jedes Jahr dasselbe Spiel: Im Herbst sehen die Pflanzen noch gut aus, im Januar liegt die Erde schimmlig, die Blätter vergilben — und Sie fragen sich, was schiefgelaufen ist. Überraschung: Es ist selten Frost oder Schädlinge. In den allermeisten Fällen ist die Ursache banal und leicht zu beheben. Ich habe in meiner Wohnung und bei Kunden genug Pflanzen verhungern sehen, um eines zu wissen: Überwässerung im Winter ist der Klassiker.

Der größte Fehler: Überwässern im Winter

Im Winter wachsen die meisten Zimmerpflanzen deutlich langsamer oder ruhen sogar. Das bedeutet: Sie brauchen viel weniger Wasser. Viele Menschen gießen aus Gewohnheit weiter wie im Sommer — und schaffen so ideale Bedingungen für Wurzelfäule. Staunässe plus kühle Temperaturen sind ein Dauerkombi-Killer.

Warum das passiert: Licht, Temperatur und Ruhephase

Kurz erklärt: weniger Licht → niedrigerer Stoffwechsel → geringere Wasseraufnahme. Gleichzeitig trocknet die Heizungsluft die Blätter, sodass das Auge Durst signalisiert, obwohl die Wurzeln genug oder zu viel Wasser haben. Hinzu kommen kalte Fensterbänke bei Nächten unter 10 °C — das stresst Wurzeln und fördert Pilze.

Praktische Schritte: So retten Sie Ihre Pflanzen

  • Reduzieren Sie die Gießfrequenz: Prüfen Sie den Erdklumpen 5–10 cm tief. Trocken? Gießen. Feucht? Warten. Ein Feuchtigkeitsmesser aus dem Baumarkt (z. B. OBI, Bauhaus oder IKEA) ist Gold wert.
  • Wasser kontrolliert geben: Lieber seltener und gründlich als täglich ein bisschen. Gießen Sie so, dass überschüssiges Wasser abfließt.
  • Sorgen Sie für Drainage: Blähton, grobe Kiesel oder Töpfe mit Loch verhindern Staunässe. Viele Sukkulenten sterben nicht durch Trockenheit, sondern durch zu viel Nässe.
  • Weniger Dünger: Im Winter fast keine Nährstoffe. Pflanzen sind in der Ruhephase — düngen Sie erst wieder ab März.
  • Licht erhöhen: Stellen Sie Pflanzen näher ans Fenster (aber nicht direkt aufs kalte Glas) oder nutzen Sie eine Pflanzenlampe, wenn das Tageslicht knapp ist.

Schnelle Tests und Notfallmaßnahmen

Wenn Sie schon gelbe Blätter und weiche Wurzeln sehen, handeln Sie zügig. Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf, prüfen Sie die Wurzeln: braun und matschig → Wurzelfäule. Schneiden Sie faule Wurzeln großzügig ab, desinfizieren Sie das Werkzeug, lassen Sie die Pflanze kurz trocknen und topfen Sie in frische, gut durchlässige Erde um.

Kleine Tricks, die wirklich helfen

Gruppieren Sie Pflanzen: Das erhöht die lokale Luftfeuchte. Stellen Sie Dekoschalen mit Wasser neben die Fensterbank oder nutzen Sie einen kleinen Luftbefeuchter — das ist bei trockener Heizungsluft oft effektiver als ständiges Blattsprühen. Für empfindliche Arten wie Ficus oder Monstera lohnt sich eine Tagesüberwachung mit einer Pflanzenlampe, die Sie per Zeitschaltuhr steuern.

Beispiele aus der Praxis

Bei einer Kundin in Berlin war die Fensterbank voller Monstera und Grünlilien. Ergebnis: braune Blattspitzen und schlaffe Triebe. Diagnose: tägliches Gießen trotz niedriger Lichtverhältnisse. Nach einem einfachen Plan — weniger gießen, Drainage rein, Abstand zur Heizung — erholten sich die Pflanzen innerhalb von sechs Wochen.

Ein kleiner, überraschender Fakt

In beheizten Wohnungen kann die relative Luftfeuchte im Winter unter 20 % fallen — das ist trockener als manche Wüstenregionen. Pflanzen leiden unter dieser Trockenheit, obwohl ihre Wurzeln nass genug sind. Luftfeuchte ist also ebenso wichtig wie die richtige Wassermenge.

Zum Schluss: Prüfen statt panisch gießen. Ein paar Minuten mit einem Fingertest oder einem Feuchtigkeitsmesser retten oft mehr Grün als ein ganzer Eimer Wasser. Wenn Sie möchten, schreiben Sie: Welche Pflanzen sind betroffen? Ich schaue mir gern Ihre Symptome an und gebe konkrete Tipps.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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