Kennst du das: plötzlich riecht es nach Abfluss, oder die Dusche läuft nur noch tröpfelnd ab? Das sind keine Kleinigkeiten — das kann richtig teuer werden. Ich habe in Gesprächen mit Installateuren und bei Hausbesuchen gesehen, wie drei alltägliche Sachen Rohre und Kläranlagen ruinieren.
Du solltest das jetzt lesen, weil viele Reparaturen in Deutschland im Winter oder nach Starkregen passieren — und die Rechnung landet bei dir.
Warum das plötzlich öfter passiert
In meiner Recherche fiel mir auf: zwei Dinge kommen zusammen und sorgen für Chaos — verändertes Konsumverhalten (Feuchttücher, verarbeitete Lebensmittel) und dichteres Wetter (mehr Fettablagerungen in kalter Witterung).
Das Ergebnis sind verstopfte Rohre, stinkende Keller und überlastete Kläranlagen, besonders in älteren Vierteln von Berlin, Hamburg oder kleineren Gemeinden.
Die drei No‑Go‑Sachen
1) Fett und Speiseöl — der unsichtbare Rohrkiller
Wenn du Bratfett oder Öl in den Ausguss gießt, passiert folgendes: heißes Fett setzt sich in kühlen Rohren ab, verbindet sich mit Seifenresten und bildet eine zähe Schicht — das klassische Fatberg-Prinzip.

- Was passiert: langsamer Abfluss, Geruch, Rohrverengung bis zum Komplettstau.
- Besonders kritisch in Altbauleitungen und im Winter, wenn Fett schneller erstarrt.
- Das Entfernen ist oft aufwendig und kostet Zeit sowie Geld.
2) Feuchttücher, Kosmetik‑Wischtücher, Hygieneartikel
Ich habe Installateure oft sagen hören: „Die Dinger gehören nicht in die Toilette.“ Trotz Verpackungsversprechen quellen viele Tücher auf, verfilzen und verfangen sich im Siphon.
- Selbst als „biologisch abbaubar“ deklariert ist häufig noch viel Kunststoff enthalten.
- Resultat: Verfängnisse in der Kanalisation, Rückstau und hohe Reinigungs-Kosten für Gemeinden.
- Gekauft werden sie bei DM, Rossmann, Lidl — praktisch, aber gefährlich fürs Rohr.
3) Medikamente und Chemikalien
Tablettenreste, Tropfen, Farben oder aggressive Reiniger gehören nicht ins Abwasser. In meiner Praxis als Reporter habe ich gesehen, wie Medikamente Spurenstoffe in Flüssen hinterlassen — Fische und Klärprozesse leiden.
- Was bleibt: Antibiotika‑Reste tragen zur Resistenzbildung bei.
- Gifte und Lösungsmittel stören die Mikroorganismen in Kläranlagen.
- Viele Apotheken in Deutschland nehmen alte Medikamente kostenfrei zurück — nutze das.
Praktische Life‑Hacks — sofort umsetzbar
Hier drei einfache Regeln, die ich selbst teste und die funktionieren:
- Fett sammeln: Stell ein leeres Glas in die Nähe des Herds. Nach dem Kochen das Fett hineingeben, festwerden lassen und in den Restmüll werfen.
- Feuchttücher = Restmüll: Stelle einen kleinen Deckeleimer im Bad auf. Beschrifte ihn, damit Kinder wissen, was rein darf.
- Medikamente zurück zur Apotheke: Keine Reste ins Klo, keine Pillen in den Ausguss. Apotheken nehmen sie kostenlos an.
Konkrete Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung bei einem leichten Abflussproblem
Wenn das Wasser nur langsam abläuft, probiere zuerst diese Reihenfolge — ich habe das oft bei Hausbesuchen gesehen und es spart den Klempnerbesuch:
- Stöpsel raus, sichtbare Haare entfernen (mit einer Zange oder Haarkralle).
- Mit einer Saugglocke (Pümpel) kräftig pumpen — 10–15 Mal.
- Wenn das nicht hilft: Siphon unter dem Waschbecken abdrehen, Auffangschale drunter stellen und manuell reinigen.
- Keine chemischen Reiniger kombinieren! Besser: heißes Wasser nach dem Fett sammeln oder enzymatische Rohrreiniger aus dem Baumarkt.
Was Installateure in Deutschland wirklich raten
Ich habe mehrere Fachbetriebe gefragt: Die Antworten decken sich.

- Bewahre ein kleines Fettglas in der Küche.
- Keine „toilettenfreundlichen“ Versprechen unkritisch glauben — im Zweifel in den Restmüll.
- Medikamente zur Apotheke bringen; Farben/Öle zur Schadstoffannahmestelle (Wertstoffhof).
Das Wichtigste: Deine kleine Gewohnheit entscheidet darüber, ob es bei dir ein lästiges Tropfen bleibt oder ein teurer Rohrbruch.
Ein Beispiel aus der Praxis
Bei einem Haus in NRW fand ich ein Kilogramm verstopfendes Material im Siphon: eine Mischung aus Küchenfett und Feuchttüchern. Die Familie dachte, es sei harmlos — das Rohr war komplett zu. Die Rechnung? Mehrere hundert Euro.
By the way — ein Tipp, den wenige nutzen
Stell dir ein kleines Sammelglas für Frittieröl neben die Spüle und ein Mini‑Eimerchen im Bad. In vielen Kommunen (z. B. München, Köln) gibt es kostenlose Informationsblätter oder Rückgabestellen — nutze die lokale Beratung.
Dein Schutz gegen teure Reparaturen ist banal: etwas Sammlung, ein Müllbehälter mehr, und das Wissen, wohin Medikamente gehören.
Was ist dir zuletzt in den Abfluss gefallen — und wie hast du das Problem gelöst? Schreib es in die Kommentare, ich bin gespannt auf eure besten (und schlimmsten) Geschichten.









