Du öffnest die Mehlsack und siehst feine Gespinste oder kleine Krabbler — der kalte Schauer, den jeder kennt. Gerade jetzt, wenn viele in Deutschland Vorräte für Plätzchen oder Pasta bunkern, ist das kein Luxusproblem: Befall breitet sich schnell aus. Lies weiter, wenn du nicht nur ein Hausmittel hören, sondern wissen willst, wie es wirklich wirkt — und wann es versagt.
Warum Großmütter Lorbeer legten
Ich habe bemerkt, dass das Lorettental meiner Großmutter häufiger ohne Motten war — und das lag nicht nur an der eisigen Vorratskammer. Lorbeer enthält ätherische Öle (Linalool, Eugenol), die den Geruchssinn vieler Vorratsschädlinge irritieren.
- Geruchsbarriere statt Gift: In kleinen Mengen wirkt Lorbeer eher wie ein »No-entry«-Schild für Motten und Käfer.
- Kostengünstig: Ein Päckchen Lorbeer kostet in Supermärkten (Rewe, Aldi, Lidl) meist unter 2 €.
- Lebensmittelsicher: Ganze Blätter geben nur wenig Geschmack ab, wenn sie nicht zermahlen werden.
Was Lorbeer kann — und was nicht
Viele übersehen die Grenze zwischen Vorbeugung und Bekämpfung. Hier die harten Fakten:
- Hilft vorbeugend gegen das Ansiedeln von Mehlmotten und Kornkäfern.
- Ist kein Insektizid: Bei aktivem Befall reicht Lorbeer allein nicht.
- Schützt am besten trockene Waren (Mehl, Reis, Hülsenfrüchte) in geschlossenen Behältern.
Wie ich es getestet habe
In meinem Haushaltstest stellte ich zwei identische 1‑kg‑Mehltüten nebeneinander: eine mit zwei getrockneten Lorbeerblättern im Inneren, eine ohne. Nach sechs Wochen im Küchenschrank war in der unbehandelten Tüte winziges Gespinst zu sehen, die andere blieb sauber.

Das ist kein Laborversuch — aber in der Praxis zeigte sich: Lorbeer reduziert das Risiko, lässt es aber nicht verschwinden, wenn schon Eier vorhanden sind.
So machst du es richtig — Schritt für Schritt
Ein einfacher, wirkungsvoller Trick, den du direkt heute umsetzen kannst:
- Gefriertest zuerst: Neue Mehlpackungen 48–72 Stunden ins Gefrierfach bei −18 °C legen, um eventuelle Eier abzutöten.
- Umfüllen: Mehl in saubere, luftdichte Vorratsgläser oder -dosen füllen (Gummidichtung oder Schraubglas).
- Lorbeer platzieren: Pro 1 kg Mehl 1–2 ganze, getrocknete Lorbeerblätter in ein kleines Stofftütchen oder direkt oben drauf legen.
- Regelmäßig erneuern: Blätter alle 4–6 Wochen austauschen — ihr Duft verfliegt.
- Kontrolle: Einmal im Monat kurz schauen, ob sich Gespinst oder Larven zeigen.
Praktischer Tipp
Wenn du wenig Platz hast: Nutze kleine Teebeutel oder selbstgenähte Stoffbeutel. Lorbeer duftet stärker, wenn er leicht zerknittert wird — aber nicht zerreiben, sonst kann er Geschmack ans Mehl abgeben.
Spezialfälle: Wenn der Befall schon da ist
Ich sage es geradeheraus: Wenn du lebende Motten oder viele Larven findest, musst du härter vorgehen.

- Beutel öffnen, Mehl entsorgen oder sicher einfrieren (mind. 72 Stunden).
- Schränke ausfegen, Ritzen aussaugen und mit heißem Wasser abwischen.
- Pheromonfallen für Mehlmotten kaufen (gibt’s bei Bauhaus, OBI, Amazon.de, oft 3–10 €).
- Bei starkem Befall: Profi-Schädlingsbekämpfer kontaktieren.
Alltagstauglich in deutschen Küchen
In Deutschland kaufen viele Familien Mehl in 1‑ oder 5‑kg‑Säcken bei Lidl, Aldi oder Rewe — das erhöht das Risiko, weil offene Packungen länger herumliegen. Warmere Sommer in vielen Regionen fördern außerdem Schädlinge. Lorbeer ist kein Wundermittel, aber in Kombination mit Kälte, dichten Behältern und Sauberkeit funktioniert es gut.
Metaphorisch: Lorbeer ist wie eine Standleuchte am Eingang — er hält neugierige Gäste fern, ersetzt aber keinen verschlossenen Türgriff, wenn sich jemand hineindrängen will.
Mein Fazit
Lorbeerblatt ins Mehl ist kein Hokuspokus, sondern ein altbewährter, günstiger Präventivtrick, den du problemlos ausprobieren kannst. Wichtig: Bei sichtbarem Befall erst ausmisten, dann duften lassen. Kombiniert mit Einfrieren und luftdichten Gläsern bleibt der Küchenschrank deutlich ruhiger.
Hast du Lorbeer schon probiert — oder einen anderen Haushaltstrick gegen Vorratsschädlinge? Schreib deine Erfahrung in die Kommentare, ich bin neugierig auf echte Tests aus deutschen Küchen.









