Natron ist in vielen Haushalten der heimliche Star — im Kühlschrank, im Backofen, sogar in selbstgemachten Deodorants. Doch der Austausch aller handelsüblichen Putzmittel gegen Natron ist keine Zauberlösung. Ich putze seit Jahren selbst, probiere Hausmittel und kenne die kleinen Fallen, wenn man nur auf Natron setzt.
Was Natron wirklich kann
Natron (Natriumbikarbonat) ist ein universelles Helferlein: es neutralisiert Gerüche, wirkt mild abrasiv und löst leichte Verschmutzungen. Die chemische Basis erklärt viel: Natron ist leicht alkalisch und kann säurebedingte Gerüche neutralisieren sowie organische Rückstände aufrauen — praktisch bei Backofenkrusten oder Tee- und Kaffeeflecken.
- Gerüche entfernen: Kühlschrank, Schuhe, Teppiche
- Sanftes Schrubben: Emaille, Edelstahl, Töpfe
- Fleckenvorbehandlung: Paste aus Natron und Wasser
Was Natron nicht kann
Und jetzt die ernüchternde Wahrheit: Natron tötet kaum Keime, wirkt nur begrenzt gegen Fett und ist bei starkem Kalk machtlos. Für Schimmel, Viren oder hartnäckige Fettfilme brauchen Sie andere Mittel oder mechanische Hilfe.

Beispiele aus der Praxis: Für Mietwohnungen verlangt der Vermieter oft eine professionelle Grundreinigung — Natron allein reicht da nicht. Im Bad hilft es gegen Gerüche, aber Kalkränder an Armaturen lösen Sie besser mit Zitronensäure oder einem speziellen Entkalker (z. B. Produkte wie Cillit Bang oder lokalen Reinigern).
Wann Hausmittel sinnvoll sind — und wann nicht
Setzen Sie Natron ein, wenn Sie schonend reinigen oder Gerüche neutralisieren wollen. Greifen Sie zu spezialisierten Produkten bei:
- Desinfektion (z. B. bei Krankheit im Haushalt): Desinfektionsmittel wie Sagrotan oder alkoholische Reiniger
- Starker Kalkbefall: Zitronensäure oder phosphatfreie Entkalker
- Hartnäckige Fettverschmutzung (z. B. Dunstabzugshaube): alkalische Fettlöser
Praktische Natron‑Rezepte — kurz und wirkungsvoll
Ich gebe Ihnen drei einfache Anwendungen, die im Alltag wirklich funktionieren.
- Ofenpaste: 3 Teile Natron + 1 Teil Wasser -> auf verschmutzte Stellen auftragen, über Nacht einwirken lassen, mit warmem Wasser abwischen.
- Kühlschrank: Eine offene Schale mit Natron absorbiert Gerüche. Wechseln alle 4–6 Wochen.
- Fleckenvorbehandlung: Paste aus Natron + Zitronensaft (vorsichtig bei empfindlichen Stoffen) auftragen, kurz einwirken lassen, ausbürsten.

Sicherheitsregeln und Mythen
Ein paar Mythen muss man ausräumen: Natron + Essig ist kein Super‑Reiniger. Die Mischung reagiert heftig (CO2‑Freisetzung), es entsteht ein Schäumen, das mechanisch hilft — aber nicht mehr desinfiziert oder stärker entfettet als die Einzelstoffe. Auch sollten Sie niemals Putzmittel willkürlich mischen: Chlorhaltiges Produkt + Ammoniak ergibt giftige Gase.
Für Allergiker und Familien mit Kleinkindern ist Natron oft eine bessere Wahl, weil es weniger reizend ist als viele kommerzielle Reiniger. Trotzdem: Hautkontakt vermeiden, Handschuhe verwenden und Pulver trocken lagern.
Checkliste: Was ein gutes Putzmittel können muss
- Effektiv gegen die spezifische Verschmutzung
- Materialverträglich (Holz, Stein, Emaille, Textil)
- Umwelt- und gesundheitsschonend
- Praktisch in Anwendung und Lagerung
Meine Empfehlung: Natron ist ein exzellenter Ergänzer im Putzkasten, kein vollständiger Ersatz. Kombinieren Sie Hausmittel mit gezielten Kaufprodukten — regionalen Marken wie Frosch für den Alltag oder speziellen Entkalkern für Ansprüche, bei denen Natron an seine Grenzen stößt.
Probieren Sie ein Rezept aus, und berichten Sie, was bei Ihnen am besten funktioniert hat. Welche hartnäckige Ecke im Haushalt soll ich als Nächstes testen?









