Du bist es leid, Stunden mit Jäten zu verbringen, während Löwenzahn und Quecke alles erobern? Ich habe das gleiche Problem gehabt — und eine überraschend einfache Antwort gefunden: Pizzakartons. Lies weiter, wenn Du jetzt vor dem Frühjahrsputz im Beet stehst oder schnell eine kostengünstige Lösung für kahle Beete suchst.
Warum Karton funktioniert (und warum es keine Hexerei ist)
Ich habe Kartons in meinem Schrebergarten getestet und beobachtet, wie sie Unkraut unterdrücken — ohne Chemie, ohne teure Abdeckfolien. Karton wirkt wie eine physische Barriere: er lässt Wasser rein, stoppt Licht und zersetzt sich später als organische Masse.
Kein Gift, kaum Kosten: In Deutschland kriegst Du viele Kartons kostenlos bei Pizzerien, Lieferdiensten oder im Altpapier — perfekt für Budget-Gärtner.
Wie es funktioniert — kurz erklärt
- Karton blockiert Licht, dadurch keimen Samen nicht.
- Er hält die obere Erdschicht feucht, was das Anwachsen von Kulturpflanzen erleichtert.
- Mit der Zeit verrottet er und verbessert die Bodenstruktur — ähnlich wie eine Mulchschicht.
Was Du beachten musst (die Fallen, die viele übersehen)
Viele denken: Karton drauf, fertig. Ich habe aber zwei Wochen vergeblich gewartet, weil ich falsche Kartons nahm. Hier die Stolpersteine:

- Kein fettiger oder stark bedruckter Karton: Pizza-Kartons mit viel Öl oder buntem Lack stören den Zersetzungsprozess.
- Achte auf die Jahreszeit: Bei Schnee oder extremem Regen kann Karton verrutschen — sichere ihn gut.
- Nicht ideal für Gemüsebeete, die viel Bodenlockerung brauchen — dann lieber nur als Wegbegrenzung verwenden.
Praktischer Life-Hack: Schritt-für-Schritt Anleitung
In meiner Praxis hat diese Methode zuverlässig funktioniert. So legst Du Pizzakartons richtig aus:
- 1. Suche wellige, braune Kartons ohne Fettflecken (Pizzeria, Supermarkt, Lieferdienst).
- 2. Entferne Klebeband, Plastikteile und beschichtete Aufkleber.
- 3. Flach auslegen und überlappend legen (mind. 10 cm Überlappung), damit kein Licht durchkommt.
- 4. An feuchten Tagen leicht wässern — das beschleunigt die Anpassung an den Boden.
- 5. Bedecke den Karton mit 5–10 cm Mulch oder Holzschnitzeln (Holzhändler, Baumarkt wie Obi, Hornbach oder auch Kompost aus dem eigenen Haufen).
- 6. Beschwere die Ränder mit Steinen, Ästen oder Pins (besonders bei Wind in Norddeutschland wichtig).
- 7. Nach 6–12 Monaten kontrollieren: Karton ist dann meist verrottet und kann eingearbeitet werden.
By the way, wenn Du einzelne Pflanzstellen brauchst, schneide Kreuzschnitte in den Karton und falte sie zurück — Pflanzen können durchwachsen, Unkraut bleibt draußen.
Woher die Kartons in Deutschland praktisch bekommen?
- Freundliche Pizzerien in der Nachbarschaft — oft gibt man Kartons gerne ab.
- Supermärkte wie Rewe, Edeka, Discount-Märkte: fragen kostet nichts.
- Online-Netzwerke & Nachbarschafts-Apps (z.B. nebenan.de) — viele verschenken Kartons nach Umzügen.
Vorteile & Grenzen — ehrlich betrachtet
Ich mag einfache Lösungen. Karton ist eine, aber nicht perfekt:

- Vorteile: günstig bis kostenlos, biologisch abbaubar, reduziert Jäten deutlich.
- Grenzen: bei starken Wurzelunkräutern (z. B. Winden, Giersch) hilft Karton alleine nicht immer.
- Bonus: Gut kombiniert mit Permakultur-Ideen — Pflanzen in Schichten denken, nicht in Reihen.
Ein Beispiel aus meinem Garten: An einem steilen Beet in Bayern legte ich Karton + Rindenmulch. Nach einem Jahr war das Unkraut halbiert und der Boden lebendiger — ich konnte neue Beerensträucher pflanzen.
Kurze Sicherheits-Checks
- Kein Karton in die Biotonne mit Metallklammern — zuerst entfernen.
- Bei starkem Wind: zusätzliche Fixierung verwenden.
- Bei Schädlingen (z. B. Schnecken): Karton kann Verstecke bieten — kombiniere mit Kiesstreifen oder Schneckenzäunen.
Und jetzt das Beste: ein smarter Mini-Hack
Wenn Du Karton sparsam nutzen willst: Nutze Karton nur auf den Wegen und dort, wo Unkraut am schlimmsten ist. Dann füllst Du Pflanzzonen gezielt mit Kompost und lockerst den Boden. So spart man Material und verbessert gezielt die Stellen, die es brauchen.
Das funktioniert wie ein Filter: Der Karton ist der Vorhang, der nur das Licht blockiert — der Rest sorgt Dein Kompost dafür, dass Pflanzen gewinnen.
Zum Abschluss: Karton ist kein Allheilmittel, aber eine praktische, günstige und nachhaltige Methode, die viele Hobbygärtner in Deutschland unterschätzen. Ich habe Zeit und Nerven gespart — vielleicht funktioniert es auch bei Dir.
Was hast Du für Erfahrungen mit Karton im Garten? Hast Du Tipps oder Warnungen aus Deiner Region (Nordsee-Wind vs. süddeutsches Klima)? Schreib es in die Kommentare — ich bin neugierig.









