Viele denken: Frisch = besser. Das stimmt nicht immer. Manches Tiefkühlgemüse enthält mehr Vitamine als das frische Produkt aus dem Supermarkt, das schon drei Tage herumliegt. Als Ernährungsberater mit Praxis und Familie sehe ich jeden Tag, wie Zeitdruck und Einkaufsmuster die Wahl bestimmen — und wie man das Beste aus beiden Welten holt.
Warum Tiefkühlgemüse nicht automatisch schlechter ist
Tiefkühlgemüse wird meist direkt nach der Ernte schockgefrostet. Dadurch bleiben Vitamine wie Vitamin C oder Folsäure weitgehend erhalten. Ein überraschender Fakt: TK-Erbsen können oft mehr Vitamin C haben als Erbsen, die eine Woche im Kühlschrank lagen.
Wichtig ist die Verarbeitung: Gute Marken wie Frosta oder regionale Anbieter auf dem Wochenmarkt verarbeiten schnell. Achten Sie bei Fertigprodukten auf Zusatzstoffe — „ohne Zusatzstoffe“ ist ein gutes Siegel.
Wann Sie frisch kaufen sollten
- Für Salate, Carpaccio oder wenn Sie knackige Textur brauchen: Frische Gurke, Radieschen, Tomaten vom Wochenmarkt (z. B. Wochenmarkt in Berlin-Mitte oder beim Bauernmarkt in München) sehen und schmecken besser.
- Wenn Regionalität und Saisonalität wichtig sind: Regionales Gemüse zur Saison ist frischer und ökologischer.
- Bei Kräutern und Blattgemüse, die Sie sofort verarbeiten: Frische Minze, Petersilie oder Babyspinat sind im Salat angenehmer.

Praktische Regeln: So entscheiden Sie im Laden
- Geruchstest: Frisches Gemüse sollte nicht muffig riechen.
- Augenschein: Keine weichen Stellen, keine Vergilbungen.
- Bei TK: Zutatenliste lesen — wenig bis kein Salz, keine Soßen mit Zucker.
- Kombinieren: Kaufen Sie frische Zutaten für Rohkost und TK für Beilagen und Eintöpfe.
Was beim Kochen zählt
Viele Vitamine sind hitzeempfindlich. Kochen Sie Gemüse schonend: Dämpfen oder kurz blanchieren statt lange kochen. Bei Tiefkühlgemüse empfiehlt es sich oft, es direkt gefroren in die Pfanne zu geben — dadurch behalten Vitamine und Konsistenz mehr.
Einfaches Haushaltswissen: Einfrieren zuhause
Wenn Sie selbst einfrieren: Vorblanchieren verbessert Geschmack und Haltbarkeit. Beispiele:
- Bohnen: ca. 3 Minuten blanchieren.
- Brokkoli: 2–3 Minuten.
- Spinat: 1–2 Minuten, dann kalt abschrecken.
Portionieren, luftdicht verpacken und beschriften — so vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung und haben immer etwas Gesundes zur Hand.

Worauf Ernährungsexperten besonders achten
1) Nährstoffdichte: Frisch kann kurzfristig vorn liegen, TK punktet bei schneller Verarbeitung. 2) Zusatzstoffe: TK-Mix mit viel Sauce ist weniger gut. 3) Praktikabilität: Für Berufstätige ist TK oft realistischer, weil es weniger weggeworfen wird.
Beispiele aus der Praxis
Ich sehe oft Familien, die montags frische Produkte kaufen, die bis Freitag ungenutzt bleiben. Die Alternative: Frische Zutaten fürs Wochenende, TK für schnelle Wochentage. In meiner Praxis empfehle ich, TK-Erbsen, Brokkoli und Blattgemüse als Vorrat zu halten — das reduziert Stress und Einkäufe.
Fazit: Kein Entweder-oder, sondern kluge Mischung
Wählen Sie nach Zweck: Salat frisch, Eintopf gerne TK. Achten Sie auf Qualität, Zutatenliste und Saison. Das spart Geld, reduziert Abfall und sorgt dafür, dass Sie tatsächlich mehr Gemüse essen — und das ist das eigentliche Ziel.
Welche Mischung aus frisch und TK nutzen Sie im Alltag? Teilen Sie Ihre besten Tipps unten — ich freue mich auf konkrete Erfahrungen und Lieblingsrezepte.









