Du siehst einen frischen Kratzer auf dem Laminat und denkst: „Das wird teuer.“ Ich habe das selbst erlebt — Gäste kommen, und plötzlich sieht der Boden aus wie nach einem Kampf mit dem Kinderwagen.
Deshalb habe ich in meiner Praxis als Handwerker einen simplen Trick getestet, der kaum etwas kostet und oft funktioniert. Lies weiter, wenn du sofort eine günstige, sichere Lösung willst — bevor du teure Reparaturkits kaufst.
Warum Zahnpasta überhaupt hilft — und warum viele es falsch machen
Zahnpasta ist eine milde abrasive Paste. Sie entfernt oft nur den oberflächlichen Schmutz oder die matte „Aufrauhung“ in der Versiegelung und lässt den Kratzer optisch verschwinden.

Wichtig: Das klappt nur bei oberflächlichen Schrammen, nicht bei tiefen Einschnitten, wo die Dekorschicht fehlt.
Wann der 2‑Euro‑Trick funktioniert — und wann du besser zum Profi läufst
- Funktioniert gut bei: feinen, weißen Schleifspuren oder matte Stellen nach Möbelrücken.
- Nicht geeignet bei: offenen Rissen, tiefen Einkerbungen oder wenn das Dekorpapier sichtbar ist.
- Schnell-Test: Fahre mit dem Fingernagel drüber. Wenn er hängen bleibt, ist die Zahnpasta nicht die Lösung.
Materialien (alles günstig in Germany: DM, Rossmann, Obi)
- Weiße Zahnpasta (keine Gel-Zahnpasta) — ca. 1–2 € bei DM
- Weiches, fusselfreies Tuch oder Mikrofaser
- Warmes Wasser und ein Tropfen Spülmittel
- Optional: Möbelpolitur oder ein Tropfen Olivenöl für Glanz
So machst du es — Schritt-für-Schritt (meine getestete Reihenfolge)
By the way: Ich habe das an verschiedenen Laminattypen ausprobiert — das Ergebnis variiert, aber die Methode ist immer dieselbe.
- 1) Oberfläche reinigen: Wische den Bereich mit warmem Wasser und einem Tropfen Spülmittel ab. Trocknen lassen.
- 2) Testpunkt: Probiere Zahnpasta an einer unauffälligen Stelle (z. B. an der Zargenleiste).
- 3) Auftragen: Gib eine erbsengroße Menge weiße Zahnpasta auf das Tuch.
- 4) Polieren: Reibe in kreisenden Bewegungen mit leichtem Druck über den Kratzer — 30–60 Sekunden.
- 5) Entfernen: Wische die Reste mit einem feuchten Tuch ab und trockne mit einem sauberen Lappen.
- 6) Finish: Bei Bedarf einen Tropfen Möbelpolitur oder Olivenöl für Glanz einarbeiten.
Tipps, die den Trick wirklich besser machen
- Keine Scheuermittel oder grobe Schwämme — das macht alles schlimmer.
- Für dunkles Laminat kann ein Tropfen dunkler Schuhcreme den Kratzer optisch ausgleichen.
- Wenn der Kratzer nach dem Polieren noch sichtbar ist: Nicht weiter rubbeln — du könntest die Versiegelung entfernen.

Fehler, die ich oft sehe (und warum du sie vermeiden musst)
- Zu viel Druck: Du schleifst die Schutzschicht weg.
- Gel‑Zahnpasta benutzen: Sie hat keine abrasiven Partikel, hilft nicht.
- Direkt mit Öl starten: Öl kaschiert zwar, gibt aber keine echte Reparatur.
Aber es gibt eine Nuance: In feuchteren Monaten (bei uns in Deutschland oft im Herbst/Winter) quillt das Laminat bei offenliegenden Kanten eher. Also schnell handeln — und nicht mit Wasser übertreiben.
Wenn es nicht reicht — günstige Alternativen
- Farbige Reparaturstifte (bei Obi, Hornbach) — ab ~5 €.
- Auftragskits mit Wachs-Füllern — ca. 8–15 €, für tiefe Kratzer.
- Parkettleger aufsuchen, wenn die Fläche großflächig beschädigt ist — das spart auf lange Sicht Zeit und Nerven.
Mein Fazit nach etlichen Tests: Für kleine Missgeschicke ist die Zahnpasta ein schneller, günstiger Notfalltrick. Du riskierst wenig, sparst Zeit und oft echtes Geld — vorausgesetzt, du gehst behutsam vor.
Und jetzt interessiert mich: Hast du diesen Trick schon ausprobiert — oder hat bei dir etwas anderes am besten geholfen? Schreib es in die Kommentare.









