Du hast gerade einen hässlichen Kratzer im Parkett entdeckt und überlegst, ob Zahnpasta die Rettung ist? Ich habe das an meinem Eichenparkett ausprobiert — Spoiler: es klappt, aber nicht immer und nicht wie im Video. Lies das jetzt, bevor du mit der Zahnbürste loslegst.
Warum ein Kratzer im Parkett so nervt (und warum du schnell handeln solltest)
Kratzer fallen in Deutschland besonders im Winter auf: trockene Heizungsluft lässt Parkett zusammenziehen, die Lichtverhältnisse sind flacher und Schatten betonen jede Kerbe.
In meiner Praxis als Heimwerker-Journalist habe ich gesehen, wie viele Leute zuerst zu improvisierten Mitteln greifen — oft mit gegensätzlichem Effekt. Nicht jede Methode ist harmlos.
Was Zahnpasta wirklich macht
Zahnpasta (weiße, nicht-gelartige) enthält feine Schleifkörper. Auf lackiertem Parkett kann sie feine Oberflächenkratzer leicht polieren — sie schiebt die Kante optisch weg, so wie feines Schleifpapier, aber viel sanfter.
Aber: Auf geöltem oder roh behandelten Holz kann Zahnpasta die Oberfläche angreifen oder weiße Rückstände hinterlassen.

Schnelle Fakten — was du wissen musst
- Art des Bodens entscheidet: lackiert = eher geeignet, geölt/gewachst = Vorsicht.
- Nur weiße, nicht-gel Zahnpasta verwenden.
- Für tiefe Kratzer brauchst du Wachsstifte oder Reparatursets aus Baumarkt (Hornbach, Obi, Bauhaus) — die kosten in der Regel 5–15 €.
- Möbelpolitur (z. B. Pronto, im Supermarkt oder Drogerie) kann den Glanz angleichen — sie ist wie eine Regenjacke fürs Holz.
Die 5 Tricks: Von der Sofort-Notlösung bis zum Profi-Kick
1) Schnelltest: Fingerprobe
Reinige die Stelle mit einem trockenen Mikrofasertuch. Reibe mit dem Finger über den Kratzer: bleibt Holzstaub hängen oder fühlt es sich rau an? Wenn ja — nicht mit Zahnpasta beginnen.
2) Zahnpasta-Mini-Hack (nur für sehr feine Kratzer auf Lack)
- Benötigt: weiße Zahnpasta, weiches Tuch, lauwarmes Wasser.
- Kurzanleitung:
- 1. Ein kleines Tupfer Zahnpasta auf das Tuch geben.
- 2. Mit kreisenden Bewegungen 20–30 Sekunden sanft polieren.
- 3. Mit feuchtem Tuch abwischen, trocken nachpolieren.
- Ergebnis: feine Kratzer werden sichtbar reduziert. Teste vorher in einer Ecke.
3) Möbelpolitur als Sofort-Optik-Verbesserer
Wenn der Kratzer nicht tief ist, reicht oft Möbelpolitur: ein paar Spritzer, kurz einreiben, fertig. Sie legt einen hauchdünnen Film, der Licht anders reflektiert — die Kratzer verschwinden optisch.
In deutschen Supermärkten und Drogerien findest du Pronto oder günstige Hausmarken; Baumärkte haben auch spezielle Pflegeöle für Parkett.
4) Besser als Zahnpasta: Wachsstifte und Reparaturkits
Für mitteltiefe Kratzer sind farbige Wachsstifte aus dem Baumarkt Gold wert. Du füllst die Kerbe auf, glättest mit einem Plastikspachtel und polierst anschließend leicht.
Pro-Tipp: Kaufe ein Set mit mehreren Farbtönen — du kannst die Farbe mischen und dem Ton deines Parketts sehr nahekommen.
5) Wenn alles nichts hilft: Profi-Tipps
- Bei großen oder tiefen Kratzern: Parkettleger oder ein Nachschliff ist oft die einzige dauerhafte Lösung.
- Für gemietete Wohnungen: Fotografieren, dokumentieren und beim Vermieter einen Reparaturvorschlag mit Kostenvoranschlag einreichen.
- Kostenreferenz in Deutschland: Kleine Reparaturen 10–50 €, Nachschliff größerer Flächen ab ~100 € je nach Region.

Mein erprobtes Schritt-für-Schritt-Hack (für feine Kratzer)
Ich habe diesen Ablauf selbst auf meinem Eichenparkett getestet — er ist schnell, günstig und lässt dich etwas kontrollierter experimentieren.
- Schritt 1: Saugen und trocken wischen (kein Reinigungsmittel).
- Schritt 2: Stell eine kleine Testsicht in einer unauffälligen Ecke her.
- Schritt 3: Wenn Test ok — weiße Zahnpasta wie oben anwenden (20–30 Sekunden, kreisend).
- Schritt 4: Mit feuchtem Tuch entfernen, trocken polieren.
- Schritt 5: Leichte Schicht Möbelpolitur auftragen, um Glanz und Schutz wiederherzustellen.
Was du vermeiden solltest (Fehler, die ich gesehen habe)
- Keine Scheuermittel oder grobe Pasten verwenden — das macht oft erst recht neue Schäden.
- Keine Zahnpasta bei geöltem Parkett oder Parkett mit mattem Naturfinish.
- Keine Lösungsmittel wie Aceton — sie lösen Lacke an.
Kurzer Preis- und Bezugsüberblick (Deutschland)
- Zahnpasta: 1–3 € (Rewe, dm, Rossmann).
- Möbelpolitur (Pronto u. ä.): 3–8 € (Supermarkt, Drogerie).
- Wachsstift-Reparaturset: 5–15 € (Hornbach, Obi, Bauhaus).
- Professioneller Parkettreparaturdienst: je nach Ausmaß, Angebote vergleichen (online oder über lokale Kleinanzeigen).
By the way: Wenn du viel mit Haustieren oder Kindern lebst, lohnt sich vorbeugend ein halbjährlicher Pflege-Check — günstiger als stufenweiser Austausch.
Das Fazit
Kratzer im Parkett können oft mit einfachen Mitteln optisch reduziert werden — aber nicht jede Methode ist sinnvoll für jeden Boden. Zahnpasta hilft bei sehr feinen Kratzern auf lackierten Flächen, Möbelpolitur kaschiert und Wachsstifte füllen. Für tiefe Schäden brauchst du Profi-Tools oder Fachleute.
Und jetzt du: Hast du schon mal Zahnpasta, Möbelpolitur oder ein Wachsstift gegen Kratzer ausprobiert? Teile kurz dein Ergebnis — am besten mit Foto.









