Gas- und Strompreise drücken aufs Portemonnaie — du suchst nach schnellen, echten Tricks, keine Social‑Media‑Mythen. In den 1950ern war Zeitungspapier Standard in jeder Küche, und ja: das hatte seinen Grund. Lies weiter, weil ein alter Hack — richtig angewendet — dir kurz- und mittelfristig ein paar Euro sparen kann.
Was Großmutter wirklich gemacht hat
Ich habe bei meiner Oma zugesehen: Nach dem Kochen wurde der Topf nicht sofort wieder auf volle Platte gestellt, sondern auf ein Stück Zeitung und unter ein Tuch gestellt. Nicht glamourös, aber effektiv — besonders in Zeiten, als Heizmaterial rar und teuer war.
Damals ging es nicht nur ums Sparen, sondern um cleveres Wärtemanagement: Lebensmittel fertig garen lassen, Wärme nachhalten und Reste warm transportieren.
Warum das (manchmal) funktioniert
Physik kurz: Wenn die Hitzequelle aus ist, kühlt ein Topf langsamer ab, je besser er gedämmt ist. Zeitungspapier ist eine dünne, kostengünstige Isolationsschicht — wie eine kleine Daunendecke für deinen Topf.

- Residual heat nutzen: Topf noch 5–10 Minuten stehen lassen statt weiter zu heizen.
- Wärmebrücken vermeiden: Zeitung verringert direkten Kontakt mit kalten Flächen.
- Praktisch bei Kartoffeln, Eintopf oder bei Teig, der ruhen soll.
Ein Vergleich, den du dir merken kannst
Stell es dir vor wie eine Thermoskanne: Die Außenhülle verringert den Wärmeverlust. Zeitung ist keine High‑Tech‑Isolierung, aber besser als nackte Luft oder kalte Fliesen.
Aber Vorsicht: Wo das nicht geht
Ich habe es ausprobiert — und auch Fehler gemacht. Wichtig:
- Nie Zeitung direkt auf eine heiße, aktive Flamme legen.
- Auf Induktionsfeldern und offenen Gasflammen ist Zeitung brandgefährlich.
- Frische Lebensmittel in Zeitung einwickeln kann Geschmack und Hygiene beeinflussen (Druckfarben!).
So nutzt du den Trick heute — sicher und effektiv
Hier eine sichere Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung, die ich in meiner Küche getestet habe:
- 1) Koche wie gewohnt. Etwa 2–3 Minuten vor Ende den Herd auf mittlere Stufe reduzieren.
- 2) Schalte die Hitze komplett aus, wenn die Speise fast fertig ist — die Restwärme macht den Rest.
- 3) Stelle den Topf auf eine hitzebeständige Unterlage (Holzbrett oder kalte Platte).
- 4) Falte 2–3 Lagen Zeitung: nur als Unterlage zwischen Unterlage und Topf — nicht zwischen Flamme und Topf.
- 5) Setze den Deckel auf und lege ein Küchentuch darüber, um die Wärme länger zu halten.
- 6) Nach 5–15 Minuten prüfen — oft ist das Gericht fertig, ohne weiter Gas/Spannung zu verbrauchen.
Alternative, wenn du sauberer arbeiten willst
Ich empfehle heute meist ein Baumwolltuch oder ein spezielles Isolierpad aus dem Haushalt (IKEA, Depot, Rossmann). Diese sind hygienischer und mindestens genauso effektiv.

Do’s und Don’ts auf einen Blick
- Do: Zeitung als kurzzeitige Isolationshilfe nutzen — aber nur nachdem die Hitze ausgeschaltet ist.
- Do: Küchentuch statt Zeitung, wenn du Gerüche vermeiden willst.
- Don’t: Zeitung auf aktiven Kochstellen oder im Backofen verwenden.
- Don’t: Heiße Speisen direkt in Zeitung einwickeln, wenn du später essen willst.
Mein kurzer Praxistest
Ich habe einen Topf Kartoffeln gekocht, den Herd 3 Minuten vor Ende ausgestellt und den Topf wie beschrieben abgedeckt und isoliert. Ergebnis: Die Kartoffeln waren nach 10 Minuten fertig, und die verbleibende Energiezufuhr war null. Ich war überrascht, weil es einfach, aber wirksam war — kein Hexenwerk, nur Physik plus gesunder Menschenverstand.
In Zeiten hoher Energiepreise in Deutschland (denk an die Rechnungen der letzten Winter) sind solche kleinen Tricks keine Magie, sondern Alltagstauglichkeit.
Und jetzt das Wichtigste: Würde ich es empfehlen?
Ja — aber mit Vorbehalt. Als Ergänzung zu modernen Energiesparmaßnahmen ist der Trick sinnvoll: lieber intelligente Nutzung der Restwärme als sinnloses Nachheizen. Für langfristige Einsparungen helfen dichte Töpfe, Deckel, Schnellkochtopf und sparsame Kochgewohnheiten mehr.
Welche Haushaltstricks hat deine Familie weitergegeben? Schreib es in die Kommentare — ich sammle die besten Oma‑Hacks für einen Praxis‑Check.









