Zimmerpflanzen im Winter: Der häufigste Fehler, der sie tötet

Im Winter verlieren viele Pflanzen nicht nur Blätter, sondern auch Besitzerinnen und Besitzer. Sie glauben, mehr Fürsorge sei die Lösung – aber genau das sorgt oft für das Aus. Ein gut gemeinter Fehler tötet mehr Zimmerpflanzen als Frost oder Lichtmangel: Überwässerung.

Warum gerade im Winter das Gießen zum Problem wird

Die Pflanzen verlangsamen ihren Stoffwechsel, Lichtstunden sind kürzer, die Luft ist trockener in beheizten Wohnungen. Das führt zu deutlich geringerer Wasseraufnahme. Wenn Sie dieselbe Gießroutine wie im Sommer beibehalten, bleibt Wasser im Topf stehen, Wurzeln faulen, Pilze breiten sich aus. Die Folge: gelbe Blätter, matschige Wurzeln, später vollständiger Verlust der Pflanze.

Erkennen Sie die Warnsignale früh

  • Blätter werden gelb und fallen ab — nicht nur alte, sondern plötzlich auch junge.
  • Erde riecht muffig oder moderig.
  • Topf fühlt sich ungewöhnlich schwer an, aber die Oberfläche ist feucht.
  • Wurzelballen ist dunkel, weich oder schleimig beim Herausnehmen.

Diese Anzeichen sind oft eindeutiger als oberflächliches Welke. Im Zweifel: lieber prüfen, bevor Sie gießen.

Praktische Schritte, damit Ihre Pflanzen den Winter überleben

Ich arbeite seit Jahren mit Hobbygärtnern und Profi-Gärtnern in Berlin und München zusammen — und sehe immer wieder dieselben einfachen Fehler. Hier sind umsetzbare Tipps, die wirklich helfen.

  1. Kontrollieren statt raten: Machen Sie den Finger-Test (3–5 cm) oder nutzen Sie einen einfachen Feuchtigkeitsmesser aus dem Baumarkt (z. B. OBI, Hornbach, Dehner führen gute Modelle).
  2. Gießen nach Bedarf, nicht nach Kalender: Viele Pflanzen brauchen im Winter nur alle 2–4 Wochen Wasser. Sukkulenten deutlich seltener.
  3. Topf mit Drainage: Kein Wasseransatz — verwenden Sie Töpfe mit Abfluss oder sorgen Sie für eine Drainageschicht.
  4. Richtig gießen: Durchdringend, dann abtropfen lassen. Nicht ständig kleine Mengen auf die Oberfläche kippen.
  5. Licht und Standort: Mehr Licht = mehr Wasserverbrauch. Stellen Sie Pflanzen ans Fenster, vermeiden Sie Zugluft oder direkte Heizungsluft.
  6. Umtopfen & Substrat: Lockere, gut drainierende Erde (z. B. mit Perlit oder Tongranulat) reduziert Staunässe.

Was tun, wenn die Wurzeln schon faulen?

Panisch wegwerfen ist nicht immer nötig. Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf, schneiden Sie faulige, weiche Wurzeln mit sauberer Schere ab und lassen Sie das Substrat gut trocknen. Behandeln Sie Schnittstellen mit Zimtpulver oder Fungizid, topfen Sie in frische Erde um und reduzieren Sie die Bewässerung streng. Bei starkem Befall ist eine Neuwurzelung aus gesunden Trieben manchmal die einzige Rettung.

Regionale Tipps, die tatsächlich helfen

In Altbauwohnungen in Berlin trocknet die Luft durch Heizkörper besonders stark; hier bringt ein Abluftgeschützter Zimmerbrunnen oder eine Schale mit Steinen + Wasser (nicht direkt am Topf) spürbare Entlastung. In süddeutschen Wohnungen mit modernen Heizsystemen ist die Luft oft weniger extrem trocken, trotzdem gilt: weniger gießen, mehr Licht.

Wenn Sie Pflanzen in Baumärkten wie Bauhaus oder spezialisierten Gärtnereien wie Pflanzen-Kölle kaufen, fragen Sie nach winterfesten Sorten oder spezifischen Pflegehinweisen — die Mitarbeiter geben oft praktische, lokale Tipps.

Kurz zusammengefasst

  • Der häufigste Killer im Winter: Überwässerung.
  • Prüfen Sie Bodenfeuchte, gießen Sie bedarfsorientiert, verwenden Sie drainierende Erde.
  • Handeln Sie schnell bei Wurzelfäule, aber nicht panisch.

Ich habe in zehn Jahren viel gesehen: Pflanzen, die durch Übervorsorge starben, und solche, die mit weniger Pflege lebten und gedeihten. Geben Sie ihnen Luft — und nur so viel Wasser, wie sie wirklich brauchen.

Haben Sie eine Pflanze, bei der Sie sich unsicher sind? Schreiben Sie in die Kommentare — ich schaue mir gern Fälle an und gebe konkrete Tipps.

Vlada Marsheva
Vlada Marsheva

Ich bin seit über 13 Jahren im Content-Marketing tätig - lange genug, um mich daran zu erinnern, wann Social Media bedeutete, Leute auf Facebook anzustupsen. Nach meinem Abschluss an der Philologischen Fakultät der Belarussischen Staatlichen Universität in Minsk habe ich einen Master-Abschluss an der Karlsuniversität in Prag erworben. Ich habe gearbeitet bei 420on.cz als Autor, Content Manager und Chefredakteur half er dabei, sich zum größten Portal der Tschechischen Republik für seine Nische zu entwickeln.

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